TOKIO 2020NE

5 TOKIO 2020NE Ergebnissen hat sie sich in die Grup- pe hineingeschoben und sich mit dem EM-Titel besonders profiliert. Die Ergebnisse in den Pistolendiszipli- nen sind beständig gut. Welchen Anteil hat daran Bärbel Georgi, die ja erst nach Rio Bundestrainerin wurde? Gabelmann: Bärbel hat natürlich einen Teil zum Erfolg beigetragen, hat einige Schützen ja selbst in ihrer vorherigen Tä- tigkeit als Junioren-Bundestrainerin über den Nachwuchskader entwickelt. Sie be- rücksichtigt viele wissenschaftliche Fak- ten und hat das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig sehr in- tensiv mit eingebunden. Das merkt man dann auch an ihren schönen Erfolgen. Abel: Ich würde Bärbel als „Kümme- rerin“ bezeichnen. Sie hat sich außer- dem ein sehr gutes und funktionieren- des Team zusammengestellt, mit Uwe Potteck und Thomas Zerbach, der vom österreichischen Verband zurückgekehrt ist. Außerdem versteht sie sich mit ihrer Junioren-Bundestrainerin Claudia Ver- dicchio-Krause sehr gut. Gabelmann: Sie wird zudem ihre ersten Olympischen Spiele in offizieller Funktion erleben. Sie war schon privat mehrfach dabei, weil ihr die Sache und die Men- schen am Herzen liegen. Bei den Schnellfeuerschützen ergibt sich das gewohnte, sehr positive Bild? Gabelmann: Wir haben mit Christian Reitz und Oliver Geis zwei Sportler dabei, die um die Medaillen mitkämpfen kön- nen. Bundestrainer Detlef Glenz ist sei- nen ganz eigenen Vorbereitungsweg ge- gangen, indem er auf die EM verzichtete und sich stattdessen intern vorbereitete. Er wollte gesundheitlich mit einer Reise nach Osijek für die Sportler keinerlei Ri- siko eingehen. Im Flintenbereich ist im Skeet wie im Trap nur jeweils ein deutscher Sportler vertreten. Warum ist das so? Gabelmann: Mit Andy Löw hat sich der zusammen mit Paul Pigorsch beste deutsche Trapschütze auf den letzten Drücker über die Weltrangliste qualifi- ziert. Die letztlich entscheidende gute Weltranglistenposition fußt auf seinen guten Leistungen in 2019. Die Qualifi- kationsmöglichkeit über diesen Weg ist zudem auf Erfahrungen mit Löw selbst zurückzuführen. 2011 wurde er Vize- weltmeister im Doppeltrap, doch er durfte nicht zu den Spielen 2012 in Lon- don, auch der Antrag auf eine Wildcard war abgelehnt worden. Daraufhin hat die ISSF die Chance, über die Weltrangliste zu Olympia zu kommen, eingeführt. Bei den Frauen haben sich die Hoffnungsträ- gerinnen Katrin Quooß und Kathrin Mur- che als nicht so stark erwiesen. Im Skeet wurde trotz Finalqualifikation durch Nadine Messerschmidt und Vin- cent Haaga der Quotenplatzgewinn in Osijek jeweils knapp und mit ein wenig Pech verpasst. Hier stimmt die Richtung mit den guten Qualifikationsergebnissen. Wir sind immerhin im Skeet der Damen Sportdirektor Heiner Gabelmann (re.) und Cheftrainer Thomas Abel leiten in Tokio gemeinsam die Teilmannschaft des Deutschen Schützenbundes.

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