TOKIO 2020NE

29 TOKIO 2020NE NADINE MESSERSCHMIDT Disziplin: Skeet Geburtsdatum: 15. 9. 1993 Wohnort: Schmalkalden Beruf: Sportsoldatin Familienstand: Ledig GRÖSSTE ERFOLGE Olympische Spiele Erste Teilnahme Weltmeisterschaften 2019 Lonato (ITA) 27. 2018 Changwon (KOR) 27. 2015 Lonato (ITA) 34. 2013 Lima (PRU) 14. (Juniorinnen) 2011 Belgrad (SRB) 14. (Juniorinnen) Weltcups 2020 Nikosia (CYP) 1. 2019 Acapulco (MEX) 12. 2019 Changwon (KOR) 13. 2019 Al Ain (VAE) 27. 2017 Acapulco (MEX) 13. 2017 Larnaka (CYP) 18. 2016 Rio (BRA) 17. 2016 Nikosia (CYP) 17. 2016 Baku (AZE) 18. 2015 Larnaka (CYP) 6. 2015 Acapulco (MEX) 16. Weltcupfinale 2012 Nikosia CYP) 12. Europameisterschaften 2021 Osijek (CRO) 4. 2019 Lonato (ITA) 30. 2018 Leobersdorf (AUT) 6. 2014 Sarlospuszta (HUN) 13. 2013 Suhl 2. (Juniorinnen) 2012 Larnaka (CYP) 17. (Juniorinnen) 2011 Belgrad (SRB) 7. (Juniorinnen) Nadine Messerschmidt Athletik als Erfolgsgrundlage Nadine Messerschmidt hat sich nicht beirren lassen. Kurz nachdem sie im letzten Frühjahr in Nikosia auf Zypern den Weltcup im Skeetschießen gewonnen hatte, als sie ihren bis dato größten Erfolg gefeiert hatte, wurden die Olympischen Spiele verschoben. Statt der nah greifbaren ersten Teilnah- me schien Tokio in weite Ferne gerückt zu sein. Doch anstatt zu zweifeln und zu hadern, nutzte die Sportsol- datin die Verschiebung als Möglichkeit. „Corona hat mir, so komisch das klingt, gut getan“, sagt die Thüringerin. So hat sie das Athletiktraining im letzten Jahr noch intensiver be- trieben. „Damit bin ich auf das (?) Level gekommen, wo ich momentan bin.“ Nach der gelungenen internen Ausschei- dung gegen drei Konkurrentinnen aus dem TopTeamTokio ist der Druck erstmal gewichen. „Ich werde es jetzt genie- ßen, weiter arbeiten.“ Eine Erleichterung verspüre sie jetzt, nachdem sie in dieser Saison bei Weltcupteilnahmen schon mehrfach ganz nah am Quotenplatzgewinn war, so mit Rang vier zuletzt in Osijek bei den Europameisterschaften. Wie sie selbst ihre Leistungsfähigkeit einordnet, formuliert die Olympiadebütantin ohne jede Form von Zurückhaltung. „Wenn ich mein Bestes gebe, bin ich zufrieden.“ Aber das Beste bedeutet für sie: „Ich möchte vorne mitspielen und möglichst eine Medaille gewinnen.“ Wie es mit dem Druck in Tokio selbst aussehen wird, „werde ich dann sehen“. Olympia – das war das Zauberwort, das ihr insbesondere ihr Vater immer eingeflüstert hat, als sie mit dem Sport begann. Zunächst betrieb sie gemeinsam mit ihrer sieben Jahre älteren Schwester Biathlon, erst mit dem Eintritt in die Sportschule stieg sie auf das Skeetschießen um. Und gemeinsam schaute die Familie daheim alle Olympischen Spiele im Fernsehen. Wenn die Mädchen dann bei ihrer ei- genen Sportausübung Ansporn benötigten, sagte der Papa: „Wenn ihr richtig gut seid, kommt ihr zu Olympia.“ Die Schwester hat sich mittlerweile anderen Interessen zu- gewandt, auch indem sie Nadine Messerschmidt sehr bei der Betreuung der mittlerweile dreieinhalbjährigen Toch- ter Mara hilft, ebenso wie der Partner der Olympiateilneh- merin. „In der ersten Zeit nach der Geburt bedeutete das eine große Umstellung, doch das hat sich schnell einge- spielt“, sagt die 27-Jährige. „Die Doppelbelastung ist gar nicht so groß.“ Die Freude umso mehr. Als die Qualifikation für Tokio unter Dach und Fach war, gab es nach der Rück- kehr am Abend nach Schmalkalden keine Feier. „Erstmal war Mama-Kuscheln angesagt.“ Dann gab es ein gemein- sames Essen, Tochter Mara wurde zu Bett gebracht, und beide, Mama wie Tochter, waren glücklich.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDAzMjI=