TOKIO 2020NE

23 TOKIO 2020NE FLORIAN UNRUH Geboren: 7. 6.1993 Disziplin: Recurvebogen Wohnort: Berlin Beruf: Sportsoldat Familienstand: Verheiratet GRÖSSTE ERFOLGE Olympische Spiele Erste Teilnahme Weltmeisterschaften 2019 Herzogenbosch (NED) 57. Einzel, 17. Team 2018 Cortina (ITA) 1. Team Feldbogen 2017 Mexiko City (MEX) 17. Einzel, 2. Mixed 2016 Ankara (TUR) 6. Einzel Halle 2015 Kopenhagen (DEN) 17. Einzel, 9. Team 2016 Ankara (TUR) 1. Team Halle Weltcups 2021 Paris (FRA) 33. Einzel, 1. Team 2021 Guatemala (GUE) 5. Einzel, 3. Team, 2. Mixed 2021 Lausanne (SUI) 1. Team 2018 Salt Lake City (USA) 8. Einzel 2018 Shanghai (CHN) 3. Team 2017 Berlin 6. Einzel, 7. Team, 9. Mixed 2017 Antalya (TUR) 4. Team, 8. Mixed 2016 Antalya (TUR) 5. Team, 7. Mixed 2015 Wroclaw (POL) 2. Team Weltcupfinals 2014 Lausanne (SUI) 4. Einzel Europameisterschaften 2021 Antalya (TUR) 4. Einzel, 5. Team 2018 Legnica (POL) 8. Team, 6. Mixed 2014 Echmiadzin (ARM) 1. Einzel Europaspiele 2015 Baku (AZE) 9. Einzel, 6. Team, 9. Mixed Florian Unruh Die Belohnung des Beständigen Im zweiten Anlauf hat Florian Unruh jetzt das Olympia-Ticket in Händen, verdient hat er es zum zweiten Mal. Schon für die Spiele in Rio 2016 sicherte er, damals noch als Florian Kahllund, dem Deutschen Schützenbund den Quotenplatz, doch in der internen Ausscheidung setzte sich im Duell der Braunschweiger Florian Floto durch. Auch diesmal gewann Unruh den Quotenplatz, durch sein Vor- dringen ins Halbfinale beim Quotenplatzturnier im Rahmen der Europameisterschaften. Diesmal allerdings setzte sich der 28-jährige Routinier im Team durch gegen die auf brei- ter Phalanx anstürmende interne Konkurrenz der Jünge- ren, nach einer langen und harten Ausscheidung, die mit dem Weltcup in Paris endete. Eigentlich hätte er die Qualifikation kurz zuvor mit seinen Kollegen klarmachen können, dann wäre dem Trio sogar als erstem deutschen Männerteam überhaupt der Quo- tenplatzgewinn gelungen. Doch beim eigens angesetzten Turnier in Paris schieden Unruh, Maximilian Weckmüller und Moritz Wieser – die zuvor Weltcup-Gold in Lausanne und danach noch einmal Weltcup-Gold in Paris gewon- nen haben – in der zweiten Eliminationsrunde aus, gegen die Ukraine, einen nach der Vorrunde um exakt 50 Ringe schwächeren Gegner. „Ich bin traurig, dass es kein Män- nerteam ist, welches nach Tokio fährt. Die Männer haben drei Weltcup-Medaillen in diesem Jahr geholt, sie hätten es so verdient“, bedauerte Lisa Unruh, seit 2020 Florians Ehefrau. Für ihn geht ein langgehegter Traum in Erfüllung: „Ich freue mich riesig, dass es dieses Mal geklappt hat. Und dass ich die Spiele mit Lisa erleben darf. Gleichzeitig bin ich trau- rig, dass wir es nicht mit dem Team nach Tokio geschafft haben, obwohl wir dieses Jahr so gut geschossen haben.“ Mit Florian Unruh hat sich der Beständigste aus dem deut- schen Männerteam durchgesetzt, das zeigte er nicht nur beim Quotenplatzgewinn, sondern seiner spätestens seit 2014, als er Europameister wurde, anhaltenden Erfolgss- tory. In dieser Olympiade zog er nicht nur den Hochzeitsan- zug, sondern auch die Uniform an. Der im norddeutschen Fockbek beheimatete Informatikstudent wurde Sportsol- dat, um sich voll und ganz auf den Leistungssport konzen­ trieren zu können. Ein Schritt, der sich gelohnt hat.

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