TOKIO 2020NE

22 TOKIO 2020NE BUNDESTRAINER BOGEN Oliver Haidn Geboren: 13. 10. 1970 Wohnort: Deggendorf Bundestrainer seit 2011 Oliver Haidn ist ein Mensch, der sich be- geistern lässt. Von anderen Menschen. Von Themen. Von Aufgaben. Doch der Einstieg des heutigen Bogen-Bundes- trainers in seinen Sport hatte nichts mit Begeisterung zu tun. „Ich stamme ja aus dem tiefsten Bayerischen Wald. Mein Vater war Bogenschütze, er hat viel trai- niert, und da musste ich mit und begann mit der Sportart.“ Mit elf, zwölf Jahren sei das gewesen. Er wurde Bezirks-, Landes- und Deutscher Meister. Mit den Erfolgen stellte sich dann auch die Begeisterung ein. „Das Bogenschießen ähnelt der chi- nesischen Zen-Philosophie, viele Kern- punkte braucht man für diese Sportart, vor allem das Zusammenspiel von Körper und Geist.“ Bis 2006 schoss Haidn aktiv. Er begann parallel zur sportlichen Lauf- bahn sein Studium in Mathematik, Sport kam schnell hinzu, später noch Informa- tik. In allen Fächern erwarb er das Dip- lom. Im Zuge seiner wissenschaftlichen Arbeit lernte er bei den Weltmeister- schaften 1999 im französischen Riom die ehemalige russische Meisterin Veronika Tschalova kennen. Daraus wurde Liebe, sie heirateten, 2001 kam ihr erstes Kind auf die Welt. Sie siedelten sich in Deg- gendorf an, er wurde Gymnasiallehrer in Landau. 2009 folgte er dem Ruf des Bil- dungsausschusses des Deutschen Schüt- zenbundes und wirkte entscheidend an der Lehrmappe für die C-Trainerlizenz mit. 2011 nahm Haidn das DSB-Angebot, Bundestrainer zu werden, an und ließ sich gleichzeitig als Lehrer freistellen. Das Ziel, nach zahlreichen Erfolgen wäh- rend dieser Olympiade in Rio eine Medail- le zu gewinnen, erfüllte sich mit dem Sil- bergewinn Lisa Unruhs. Zudem steht für ihn für die Zukunft die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Vordergrund. „Damit wir im Konzert der Großen auf Dauer mithalten können, benötigen wir ein Zentrum mit einer 70-Meter-Schieß- halle sowie einem Bogenschießplatz im Freien direkt daneben.“ Denn nur so sei ein ganzjähriges Training unter optima- len Bedingungen möglich. Marc Dellenbach Geboren: 25. 11. 1974 Wohnort: Berlin Bundestrainer Nachwuchs seit 2018 Marc Dellenbach hat in seiner erst kur- zen Zeit beim Deutschen Schützenbund schon zahlreiche bemerkenswerte Er- folge erreicht – und sich damit große Anerkennung verschafft. Der engagierte 46-Jährige ist einerseits verantwortlich für den deutschen Bogennachwuchs, an- dererseits Stützpunktleiter in Berlin-Ki- Natalia Butuzova Geboren: 17. 2. 1954 Wohnort: Langenhagen Assistenz-Bundestrainerin seit 2016 Natalia Butuzova hat das Bogenschießen in der UdSSR gelernt. Die geborene Usbe- kin gewann bei den Olympischen Spielen 1980 in der russischen Hauptstadt Mos- kau die Silbermedaille mit dem Recur- vebogen. 1984 in Los Angeles aufgrund des Olympiaboykotts der Ostblocknatio- nen zum Zuschauen verdammt, stand sie vier Jahre später in Südkoreas Hauptstadt enbaum. Da sich Kienbaum als Zentrum des Bogensports in den letzten Jahren mehr und mehr entwickelt hat – zuletzt durch den Zuzug etwa von Florian Un- ruh, Elisa Tartler oder Michelle Kroppen – sieht und betreut Dellenbach viele der Besten in ihrer täglichen Arbeit. Damit ist demBundestrainer Dellenbachs Urteil besonders wichtig. Der Franzose, der 2016 und 2017 für seinen Heimatver- band als Coach ebenfalls erfolgreich tätig war, wird in der ersten Phase der Bogen- qualifikation das Team von Bundestrainer Oliver Haidn in Tokio unterstützen. Seoul wieder auf der Bühne, wurde im Einzel 18. und schrammte mit der Mann- schaft als Vierte nur hauchdünn an einer weiteren Olympiamedaille vorbei. Weitere Höhepunkte ihrer aktiven Kar- riere waren die Gewinne von sieben Europameistertiteln sowie der beiden Weltmeisterschaften im Einzel wie mit der Mannschaft 1981 in Punta Ala in der italienischen Toskana. Nach ihrer aktiven Zeit fungierte sie zunächst als Trainerin der Nationalmannschaft ihres Heimat- landes Usbekistan, bevor sie 2016 in das Team von Bundestrainer Oliver Haidn als dessen Co-Bundestrainerin aufstieg.

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