TOKIO 2020NE

21 TOKIO 2020NE JOLYN BEER Geboren: 26. 5. 1994 Disziplin: Freies und Luftgewehr Wohnort: Neustadt am Rübenberge Beruf: Sportsoldatin Familienstand: Verheiratet GRÖSSTE ERFOLGE Olympische Spiele Erste Teilnahme Weltmeisterschaften 2018 Changwon (KOR) 10. Freies Gewehr 2018 Changwon (KOR) 2. 3 x 40 300 m Weltcups 2019 München 5. Freies Gewehr 2019 Peking (CHN) 6. Freies Gewehr 2019 Rio de Janeiro (BRA) 6. Freies Gewehr 2019 Neu Delhi (IND) 7. Freies Gewehr 2018 Fort Benning (USA) 4. Freies Gewehr 2018 Changwon (KOR) 7. Freies Gewehr 2017 München 3. Sportgewehr 2017 Neu Delhi (IND) 4. Sportgewehr 2017 Neu Delhi (IND) 6. Luftgewehr 2017 Gabala (AZE) 8. Sportgewehr 2016 Baku (AZE) 6. Sportgewehr 2016 Bangkok (THA) 1. Sportgewehr Weltcupfinals 2019 Putian (CHN) 15. Freies Gewehr 2017 Neu Delhi (IND) 1. Sportgewehr 2016 Bologna (ITA) 11. Sportgewehr Europameisterschaften Bologna 2019 (ITA) 1. 3x40 300m 2017 Baku (AZE) 3. Sportgewehr Europaspiele 2019 Minsk (BLR) 8. Freies Gewehr Jolyn Beer Zehn Jahre bis Olympia „Ich freue mich riesig“, sagt Jolyn Beer. „Die Vorfreude steigert sich von Tag zu Tag. Zuletzt war ich bei der Ein- kleidung der Olympiateilnehmer, das war schon die erste Belohnung.“ Wer mit der Gewehrschützin spricht, der kann die Bedeutung, den die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio für sie besitzt, mit jeder Faser spüren. Jolyn Beer hat extrem hart dafür gekämpft, dieses große Ziel in ihrer Sportlerkarriere zu erreichen. „Zehn Jahre Arbeit“, stehen dahinter. Seit 2011 hat sich die Sportsol- datin Schritt für Schritt, mit großem Ehrgeiz, näher an die zunächst nationale und dann internationale Spitze heran gearbeit. Die Frau, die ihre Gefühle wie Freude und Ärger auch während des Wettkampfes so schön zeigen kann, ließ erstmals 2015 beim Weltcup von sich hören, doch der Weg nach Rio war zu kurz, die interne Konkurrenz auch zu mächtig. Die Hannoveranerin, seit kurzem auf dem Land in Neustadt am Rübenberge daheim, kämpfte weiter, arbeite- te vor allem mit Heimtrainer Christian Pinno am Landes- stützpunkt der Niedersachsen intensiv und wurde mit ihm als Vereinstrainer der SB Freiheit auch Deutsche Mann- schaftsmeisterin. International folgte der Durchbruch 2016 mit dem Welt- cupsieg in Bangkok, die große Beständigkeit mit Weltklas- seleistungen hatte sie im Vor-Corona-Jahr 2019 erreicht. In allen internationalen Finals war sie mit dem Sportgewehr vertreten. Doch im Finale hatte es nie zu einer Medaille gereicht. „Das Finale ist ein komplett anderer Wettkampf“, betont die 27-Jährige. Die Corona-Pause nutzte sie daher, gerade diese Situation zu trainieren, sich darauf auch men- tal besonders vorzubereiten. Und jüngst bei der Europa- meisterschaft hatte sie wieder, als Erste des Vorkampfes, das Finale erreicht. Zwar gab es wieder keine Medaille, doch diesmal lag das nicht an ihren eigenen Schüssen. „Ich war gut, doch die anderen waren brutal gut drauf“, stellt Beer fest. In Tokio wird sie aber nicht nur in ihrer Paradedisziplin Freies Gewehr antreten, wo sie zu den Medaillenanwär- terinnen zählt, sondern auch mit dem Luftgewehr. Damit ist sie an der ersten Entscheidung der Olympischen Spiele überhaupt beteiligt und könnte mit einer guten Leistung dem gesamten „Team D“ Rückenwind verschaffen. „An ei- nem guten Tag kann ich auch hier das Finale erreichen, ich habe das Potenzial.“ Sie werde auch diesen Wettkampf dis- zipliniert angehen und „mein Bestes geben“. Auch, um den deutschen Gewehrsport würdig zu vertreten, dessen einzi- ge Vertreterin sie in Tokio sein wird. „Es ist mir eine Ehre, diese gesamte Mannschaft repräsentieren zu dürfen.“

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