Seite 82 Seite 83 Jahresbericht 2023/2024 – Gesamtaktivensprecher Jahresbericht 2023/2024 – Gesamtaktivensprecher Die Temperaturen in Châteauroux waren unerwartet hoch, was sich verständlicherweise sowohl auf die Unterkünfte als auch auf die Wettkampfstätten auswirkte. Besonders bei den Luftdruckwettkämpfen machte sich die Hitze bemerkbar, da die Halle klein und nicht klimatisiert war. Die hohe Sonneneinstrahlung stellte zudem für die Flintenschützen eine Herausforderung dar. Von den Athleten, die direkt in Paris untergebracht waren, gab es weitgehend positive Rückmeldungen. Lediglich die anfängliche Qualität der Verpflegung in der Mensa wurde vereinzelt kritisiert, wobei dies natürlich immer auch subjektiv ist. Von unseren Bogenschützinnen und -schützen in Paris wurde berichtet, dass der Trinkwasserbedarf aufgrund der sommerlich heißen Temperaturen äußerst hoch war, das aber anfänglich Mangelware im Olympischen Dorf war. Die Zimmer dort hatten – wie in Tokio – keine Klimaanlagen und heizten sich dadurch ziemlich auf. Die Transportsituation in der Millionenstadt Paris wurde nach anfänglichen Schwierigkeiten im Lauf der Spiele immer besser. Damit zu einem anderen, internen Thema für uns Athleten, das aber nicht weniger wichtiger ist: Die Wahl der Aktivensprecher steht dieses Jahres an. In jeder Disziplingruppe gibt es einen oder zwei Aktivensprecher, die die Interessen der Athleten vertreten. Innerhalb dieser Gruppe wird der Gesamtaktivensprecher gewählt, der disziplinübergreifende Themen koordiniert und in verschiedenen Gremien vertreten ist. Zudem nimmt der Gesamtaktivensprecher an Sitzungen mit externen Organisationen wie der Sporthilfe oder an den Personalplanungsgesprächen der Bundeswehr teil. Der Bundesausschuss Spitzensport (BA) ist die wichtigste Schnittstelle zwischen Sport und Athleten und befasst sich unter anderem mit Nominierungsentscheidungen, Qualifikationsrichtlinien und Kaderangelegenheiten. Grundsätzlich steht es jedem Athleten frei, sich entweder direkt an seinen jeweiligen Aktivensprecher oder an den Gesamtaktivensprecher zu wenden. Kleinere Anliegen oder Unstimmigkeiten werden oft innerhalb der jeweiligen Disziplin geklärt, ohne dass der Gesamtaktivensprecher involviert wird. Er wird jedoch hinzugezogen, wenn eine disziplinübergreifende Lösung erforderlich ist oder ein Aktivensprecher eine externe Perspektive wünscht. Auch wenn ich aufgrund meiner sportlichen Aktivitäten oftmals nicht an den Gesamtvorstandssitzungen oder der Delegiertenversammlung teilnehmen kann, verfolge ich das Geschehen aufmerksam. Denn in meinen Augen ist es wichtig, die Anliegen der Athletinnen und Athleten an entsprechenden Stellen vorzutragen. Dies ist im Deutschen Schützenbund gut möglich und geregelt. So danke ich am Ende meinen Kolleginnen und Kollegen, die mir das Vertrauen ausgesprochen haben und werde mich auch in Zukunft für die Interessen der Athletinnen und Athleten unseres Verbandes einsetzen. Positives Feedback der Athleten nach Olympia 2024 Als Athletensprecher möchte ich auf einige wichtige Themen der zurückliegenden zwei Jahre eingehen, in erster Linie dabei sicher auf das Highlight, nämlich die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Sie waren aus organisatorischer Sicht hervorragend umgesetzt. Dies gilt sowohl für die Wettkampfstätten in Paris als auch für die Schießstände in Châteauroux. Ein großes Kompliment muss man den Organisatoren sicher auch im Bereich Transport machen: Der öffentliche Nahverkehr in Paris war vorbildlich organisiert, so dass sich Sportler, Betreuer und Besucher schnell zurechtfanden. Und die Stimmung in den von mir besuchten Wettkampfstätten war durchweg ausgezeichnet, sie trug ganz wesentlich zur besonderen Atmosphäre der Spiele bei. Christian Reitz Gesamtaktivensprecher Zwar wäre es wünschenswert gewesen, die Wettkämpfe direkt in Paris auszutragen, doch die Auslagerung nach Châteauroux hatte auch Vorteile. Gerade in den Kugeldisziplinen, in denen die mentale Komponente eine entscheidende Rolle spielt, wirkte sich die ruhigere Umgebung generell positiv auf die Konzentration der Athleten aus. Die Organisation, die Wettkampfstätte und die allgemeine Stimmung wurden den hohen Ansprüchen der Olympischen Spiele gerecht. Und doch fehlte natürlich ein Teil des typischen Olympischen Flairs fast 300 Kilometer von der französischen Hauptstadt entfernt – Olympische Spiele sind ja immer „Multisportereignisse“! In Châteauroux gab es zwei offizielle „Olympische Dörfer“ mit entsprechender Infrastruktur. Das eine lag in unmittelbarer Nähe zur Wettkampfstätte, das andere zentraler in der Stadt. Aufgrund der kurzen Transferzeiten und zur besseren Konzentration vor einem Wettkampf war unsere erste Option die Unterbringung nahe der Schießanlage. Der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Schützenbund setzten sich intensiv dafür ein, dass dieser Wunsch erfüllt wurde, obwohl es zunächst Absagen für die gewünschte Unterkunft gab. Letztlich konnte das Team des Deutschen Schützenbundes in das bevorzugte Quartier einziehen, was sich im Nachhinein als sehr vorteilhaft erwies.
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