Seite 32 Seite 33 Allein für die Bogen-WM in Berlin konnten 1,15 Mio. Euro Fördermittel gewonnen werden. Die Bogen-EM in Essen 2024 kostete den DSB aufgrund der eingeworbenen Fördermittel von 650.000 Euro „lediglich“ 20.000 Euro an Verbandsmitteln. Auch in anderen Bereichen der Mittelakquise sind wir aktiv und erfolgreich, beispielsweise beim Einwerben von Fördermitteln in den Bereichen Bildung, Mitglieder- oder Verbandsentwicklung. Fest steht ohne Frage: Für unseren Sport sind diese Veranstaltungen von großem Wert und eine wichtige Plattform. Gleichzeitig muss klar sein, dass trotz erheblicher öffentlicher Förderung, die für die Ausrichtung solcher Veranstaltungen eingeworben werden konnten, eigener personeller und finanzieller Ressourceneinsatz des Verbandes für die Organisation und Abwicklung notwendig ist. Im Hinblick auf Ausgabenreduzierungen bzw. Einnahmeoptimierungen sei abschließend auch noch einmal auf den Antrag aus 2023 verwiesen, in dem an mehreren Stellen auch exemplarisch dargestellt wurde, welche Mehreinnahmen und welche Kostenreduktionen bereits in den Haushalt eingeflossen sind und zukünftig weiter einfließen werden, z.B. die geringen Leasingkosten für die PKW-Flotte des Leistungssportpersonals durch Toyota-Sponsoring. Hier sei insbesondere aber auch einmal die hoch komplexe, aber unter den geförderten Verbänden beispielgebende, effiziente Bewirtschaftung der Leistungssportförderung genannt, die es ermöglicht, im engen Rahmen der Förderrichtlinien das Optimum an staatlicher Förderung zu nutzen, was den wenigsten Verbänden in dieser Weise gelingt. Leistungssport – Die erfolgreiche Erhöhung der öffentlichen Zuwendungen für den Spitzensport ist sehr erfreulich. Insgesamt hat sich die Förderung für das Leistungssportpersonal sowie die Förderung der Kosten für die Jahresplanung, also Maßnahmen unserer Nationalmannschaftskader, in den letzten zehn Jahren tatsächlich mehr als verdoppelt, wie nachstehende Grafik zeigt. Gleichzeitig bestehen für unseren Verband im besonders wichtigen Bereich der Bundesförderung im neuen Olympiazyklus mit dem Bruch der Ampel-Koalition, insbesondere aber auch mit Blick auf ein neu zu verhandelndes Sportfördergesetzes des Bundes, das als Kernstück die Schaffung einer unabhängigen Leistungssportagentur vorsieht, erhebliche Unsicherheiten. Umso wichtiger ist es, dass der DSB finanziell handlungsfähig ist, unabhängig von politischen und verwaltungstechnischen Änderungen und vor allem Verzögerungen. Zur weiteren Einordnung: die Bundesförderung für den Spitzensport beim DSB ist in den letzten zehn Jahren um 127% gestiegen. Die staatliche Förderung ist jedoch eine subsidiäre Förderung und die Spitzenverbände müssen einen Eigenanteil an den Kosten finanzieren. Die Eigenmittel des DSB im Bereich der Jahresplanung sind absolut betrachtet jedoch gleichgeblieben, so dass unsere Eigenmittelquote in diesem Bereich von 28,5% auf 14,2% gesunken ist. Üblich sind Eigenmittelanteile der Verbände zwischen 25 und 30%. An dieser Stelle sind zukünftig Anpassungen zu erwarten, aktuell profitieren wir noch von der Fortschreibung des bisherigen Verfahrens und den nicht erfolgten Änderungen in der Sportförderung. Zudem muss die Organisation und Betreuung der Kadermaßnahmen sowie der Leistungssportpersonalstellen von der Verwaltung des Deutschen Schützenbundes getragen werden, da dies nicht Teil der Förderung des Bundes ist. Im Bereich des Leistungssportpersonals müssen zwei Positionen herausgehoben werden: Wir haben bereits den Bescheid über den gesamten Zyklus 2025-2028 erhalten, dieser weist für das Jahr 2028 eine um 200 Tausend Euro verringerte Förderung aus. Darüber hinaus wurden erneut sechs mischfinanzierte Bundesstützpunkttrainer auf den DSB übergeleitet. Ansonsten ist die Förderung auf dem gleichen Niveau wie im letzten Olympiazyklus. Angesichts der Preissteigerungen der letzten Jahre erscheint auch für die mittlerweile 22 geförderten Leistungssportstellen eine Gehaltsanpassung nach vier Jahren angemessen. Dieser steht aber keine zusätzliche Förderung entgegen und muss entsprechend komplett aus DSB-Mitteln finanziert werden. Wir liegen mit den beim DSB durchgeführten Anpassungen, auch das sei angemerkt, deutlich unter vergleichbaren Tarifabschlüssen der letzten Jahre. Trotz der gestiegenen Förderung des Bundes in den vergangenen Jahren ist also auch der Eigenmittelbedarf gestiegen und wird erwartbar in den kommenden Jahren – insbesondere im Kontext der geplanten Leistungssportreform von BMI und DOSB – weiter steigen. Noch einmal zur Bedeutung des Leistungssports für unseren Verband: Wir fordern von unseren Athletinnen und Athleten vollen, professionellen Einsatz für den Sport, dann müssen diese im Umkehrschluss auch optimale Rahmenbedingungen erwarten können. Denn klar ist auch, dass wir sportlichen Erfolg nur mit einer Infrastruktur und weiteren Trainingsbedingungen, die up-to-date sind, erreichen werden – gleichzeitig bedeutete ausbleibender Erfolg auch eine geringere mediale Wahrnehmung, geringere Förderung und ein Verlust von Einfluss und Status unseres Sports und des Verbandes. Das Präsidium setzt sich deshalb angesichts der herausragenden Bedeutung des Leistungssports für den DSB, die weitere Entwicklung und die Zukunftsfähigkeit des Schieß- und Bogensports in Deutschland für eine sportfachlich optimale Finanzierung des Leistungssports im DSB ein. In diesem Sinne haben wir alle uns derzeit vorliegenden Informationen zur zukünftigen Entwicklung der Leistungssportförderung in den kommenden Jahren eingehend betrachtet. Gemeinsam mit den weiteren finanziellen Entwicklungen ist feststellbar, dass die Erreichung eines ausgeglichenen Haushalts in den kommenden Jahren ohne Einschränkungen des Leistungsportfolios des Verbandes nicht zu realisieren sein wird. Im Jahr 2022 haben wir erstmals seit 2016 wieder ein negatives Haushaltsergebnis ausweisen müssen. Jahresbericht 2023/2024 – Finanzen Jahresbericht 2023/2024 – Finanzen Entwicklung Förderung Spitzensport
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