Seite 26 Seite 27 Jahresbericht 2023/2024 – Recht gesamten Bleiproduktion. Von diesen 50.000 Tonnen Bleimunition werden unterschiedlichen Angaben entsprechend zwischen 14.000 und 25.000 Tonnen – also rund 0,2 % der gesamten Bleiproduktion – in die Umwelt abgegeben. Das bedeutet jedoch nicht, dass dieser schon sehr kleine Anteil nicht auch wieder eingesammelt werden würde. Ich warne an dieser Stelle ausdrücklich, ein weiteres Bürokratiemonster mit weiteren Verboten zu schaffen, um einen marginalen, vermeintlichen Nutzen zu erzielen. Bei solchen Entscheidungen auf europäischer Ebene geht es, man muss es in dieser Deutlichkeit sagen, auch um die Akzeptanz der Politik als Ganzes bei den Bürgerinnen und Bürgern! Das Multimediaportal mit vielen guten Argumenten und zahlreichen Hintergrundinformationen rund um das Thema bleihaltige Munition steht Ihnen nach wie vor unter www.dsb.de/blei zur Verfügung. Geben Sie diesen Link gerne weiter! Zu deutlich Erfreulicherem: Wir konnten im Berichtszeitraum gleich eine Reihe von Treffen und Zusammenkünften am Bundesstützpunkt Wiesbaden, aber auch direkt in Berlin durchführen, um uns über das Waffenrecht und die aktuellen Entwicklungen persönlich auszutauschen. Dass das nötiger denn je ist, beweisen meine obigen Ausführungen zweifelsohne. Es ist wichtig, mit der Politik im Gespräch zu sein und gemeinsam über elementare Themen für den DSB und unsere Mitglieder zu sprechen, damit der Schießsport auch zukünftig ein anerkannter Sport in Deutschland bleibt, der ohne zusätzliche Auflagen betrieben werden kann. Besonders nennen möchte ich das Treffen mit einem durchaus hochkarätigen CDU-Trio aus Hessens Innenminister Peter Beuth sowie den beiden Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann und Ingmar Jung. Henrichmann ist Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für das Waffenrecht und Mitglied im Innenausschuss des Deutschen Bundestages. Bei unserem Treffen gesetzt der entsprechend anerkannte Schießstand erfüllt eine Reihe bürokratischer Auflagen (z.B. Meldepflichten) und hält bestimmte bauliche (z.B. Wall/Netze etc.) und betriebliche (Prüf- und Reinigungsintervalle) Vorgaben ein. • Grundlegende Ausnahmereglungen sind auch für die Verwendung bleihaltiger Munition im Zusammenhang mit Brauchtums- und Traditionsschießen – also Schützenfeste, Vogelschießen etc. – sowie bei der Verwendung von Vorderladerwaffen und deren Replika vorgesehen. Positiv ist deshalb insgesamt festzuhalten, dass es mit dem vorliegenden Gesetzesvorschlag aus deutscher Sicht zu keinen Einschränkungen für die weitere Verwendung bleihaltiger Kugel-Munition für das Sportschießen kommen wird. Gleichzeitig sind die Einschränkungen im Bereich der Schrot-Munition aus unserer Sicht nicht verhältnismäßig und praktisch schlichtweg nicht umsetzbar. Bereits zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Berichts stand für uns daher fest, dass wir nach einer eingehenden Prüfung des Dokuments eine Stellungnahme abfassen und auf die verantwortlichen Stellen in Berlin zugehen werden. Es wird erneut Teamarbeit nötig werden, auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene, wie wird das bereits sehr abgestimmt in den zurückliegenden Jahren getan haben. Mit mehreren Stellungnahmen im Verfahren der ECHA, einem gemeinsamen Forderungskatalog mit den weiteren betroffenen deutschen Verbänden und auch einem Multimedia-Portal zum Thema wurden gewichtige Argumente dargelegt, warum ein professionelles Blei-Management zielführender und wesentlich angemessener ist als ein pauschales Verbot. Mit dieser deutlichen Positionierung sind wir ebenso an die Verantwortlichen im Kabinett der EU-Präsidentin von der Leyen wie auch an die Mitglieder des Sportausschusses des Deutschen Bundestags herangetreten. Wir sind dabei stets sehr abgestimmt aufgetreten, die Gespräche in Brüssel haben wir gemeinsam mit dem Präsidenten des Weltschießsportverbandes ISSF, Luciano Rossi, geführt. Im Verlauf dieses Prozesses haben wir viel Zustimmung und Unterstützung für unser Anliegen erfahren, was von großer Bedeutung ist, denn es geht um das traditionelle und sportliche Schießen gleichermaßen. Ich möchte an dieser Stelle nochmals einige Zahlen sprechen lassen: Es werden in der EU jährlich 10 Millionen Tonnen an Blei produziert. Davon werden 50.000 Tonnen Blei für die Produktion bleihaltiger Munition für den Schießsport verwendet, das sind 0,5% der Jahresbericht 2023/2024 – Recht Pageflow Blei Seit gut zwei Jahren präsentiert der Deutsche Schützenbund Fakten und Informationen zum professionellen Bleimanagement im Schießsport in einem Multimedia-Portal. Neben der besonders anschaulichen Darstellung eines durchaus komplexen Themas kommen erstmals und gebündelt ausgewiesene Experten – darunter Leistungssportler, Olympiasieger, Bundestrainer und Verbandsvertreter – in Interviews zu Wort, um die enorme Bedeutung optimaler Munition für den Schießsport zu erläutern. Die Bedienung ist besonders intuitiv: Durch die verschiedenen Themenbereiche wird bequem „gescrollt“, auf Handy und Tablet am besten im Querformat mit einem Wisch von unten nach oben, auf Laptops und PCs mit einem Dreh am Mausrad. Probieren Sie es selbst aus! www.dsb.de/blei Unsere Forderungskataloge Das Thema Waffenrecht ist für unseren Verband naturgemäß ein sehr wichtiges. Mit Nachdruck hat sich der Deutsche Schützenbund für eine Politik mit Augenmaß sowohl vor der Europawahl 2024 als auch vor der Bundestagswahl 2025 eingesetzt. Der Tenor dabei: Sportschießen ist ein friedliches Hobby, das von vielen Millionen Menschen auf der ganzen Welt mit Sportwaffen betrieben wird. Seit Jahrhunderten verbindet der Schießsport Völker und Generationen. Kaum etwas ist in Europa so umfassend und streng geregelt, eingeschränkt und kontrolliert wie der private Waffenbesitz. Entsprechend forderte der DSB wiederholt eine Garantie über den Fortbestand des legalen privaten Waffenbesitzes im Rahmen der geltenden, bereits sehr restriktiven Gesetzeslage, um dadurch den Erhalt der schießsportlichen Vielfalt in allen unseren Disziplinen zu sichern und zugleich den Abbau der überbordenden Bürokratie. Praxisgerechte Regelungen sind gefordert, wie wir beispielsweise auch im Rahmen der Parlamentarischen Abende 2024 und 2025 in Berlin im Rahmen der „Grünen Woche“ gemeinsam mit Jägern und Förstern deutlich unterstrichen.
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