Seite 16 Seite 17 wir hatten darüber ausführlich in unseren Verbandsmedien berichtet: Dieser basierte auf Erfahrungen von lediglich einem Drittel der von den Ländern zuvor ausgesuchten Behörden, was durchaus tief blicken lässt. Zu allen diesen Punkten hat der DSB dezidiert gegenüber dem Bundesinnenministerium und weiteren politischen Entscheidungsträgern Stellung bezogen und sich klar gegen weitere Verschärfungen ausgesprochen. Von ganz anderer Qualität waren indes der Austausch mit der Arbeitsgruppe Recht der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, deren Mitglieder die guten Tagungsmöglichkeiten am DSB-Bundesstützpunkt Wiesbaden für ihre Beratungen nutzten, oder auch die Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten, parteiübergreifenden Parlamentskreis Schützenwesen. Hier stehen wir im ständigen Austausch zu unseren wichtigen Anliegen, gerade was die Themen Waffenrecht und Blei betrifft. Denn eines ist klar: Sie als Sportschützen gehen ihrem Hobby mit Engagement und Umsicht nach, sie tragen Kosten und akzeptieren Auflagen. Daher tritt der DSB mit Nachdruck dafür ein, das Waffenrecht nicht unnötig weiter zu verschärfen und die Verwendung von Blei im Schießsport mit dem gebotenen Augenmaß zu regeln. In diesem Sinne war es gut und wichtig, bei vielen Parlamentariern auf große Unterstützung für unsere Anliegen und Themen zu stoßen. Immer wieder und sehr vertrauensvoll arbeiten wir – gerade was das Waffen- und Umweltrecht angeht – mit dem Deutschen Jagdverband (DJV) zusammen, um unsere Interessen zu bündeln. Das ist in solchen Zeiten äußerst wichtig für die Anliegen beider Verbände. Im Herbst vergangenen Jahres gab es erstmals eine gemeinsame Sitzung der Präsidien des DJV und des DSB. Unsere berechtigten Interessen effektiv in den politischen Prozess einbringen, das ist auch in Zukunft das Gebot der Stunde. Und das wird in Berlin durchaus wahrgenommen: Im bereits genannten Parlamentskreis Schützenwesen des Deutschen Bundestags machten wir, ebenfalls gemeinsam, unsere ablehnende Haltung zu Waffenrechtsverschärfungen sehr deutlich, ebenso in gemeinsamen, ausführlichen Pressemitteilungen. Beide Verbände vertreten dabei übrigens knapp zwei Millionen Mitglieder im gesamten Bundesgebiet. Apropos Berlin: Ende Januar 2024 luden der Deutsche Schützenbund, der Deutsche Jagdverband und der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) erstmals zu einem gemeinsamen „Parlamentarischen Abend“ im Rahmen der „Internationalen Grüne Woche“ ein. Seine Fortsetzung fand die Veranstaltung im Jahr 2025. Im Rückblick kann ich sagen: Der Andrang war zu Recht groß auf dem repräsentativen, ja beeindruckenden Stand, die Botschaften aller drei gastgebenden Verbände in Richtung der zahlreichen anwesenden Politiker ebenso unmissverständlich – wir haben mit einer Stimme gesprochen. Es freute mich bei dieser Gelegenheit sehr, dass nicht nur die Komplexität des Waffenrechts zur Sprache kam, sondern auch der herausragende bürgerschaftliche Einsatz und die lange Tradition, die von Forst, Jagd und Schützenwesen seit Jahrhunderten ausgeht. Der Tenor in Berlin war klar: Wir stehen für Augenmaß, Nachhaltigkeit und Umsicht in der großen, grünen Familie! Wir sind als Verband gut beraten, solche Termine auch zukünftig zu nutzen – für mehr Sichtbarkeit und um unsere Themen gezielt platzieren zu können. Die Bundestagswahl 2025 liegt erst wenige Wochen zurück. Es war ein kurzer, intensiver Wahlkampf, in dessen Verlauf wir unsere Forderungen sehr deutlich platziert haben. Im November vergangenen Jahres veröffentlichte der DSB einen verständlichen Forderungskatalog über seine Homepage sowie seine Social-Media-Kanäle. Darin wurden die Punkte Waffenrecht, Umweltschutz, Leistungssport, Tradition & Brauchtum, Ehrenamt sowie Bürokratieabbau anschaulich aufgegriffen und mit zentralen Forderungen unseres Deutschen Schützenbundes versehen, „um sicherzustellen, dass auch zukünftig der Schieß- und Bogensport in Deutschland durch unsere Mitglieder in der gewohnten Form ausgeübt werden kann und ihr erbrachtes ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft gebührend wahrgenommen und gewürdigt wird“, wie wir darin wörtlich formulierten. Seit Dezember hatten wir darüber hinaus für unsere Mitglieder die Wahlprogramme der Parteien im Blick und auf die jeweiligen sportpolitischen und waffenrechtlichen Positionen ausgewertet. Das nun vorliegende Ergebnis der Bundestagswahl 2025 war für viele sicher erwartbar, gerade was die mögliche und zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Berichtshefts diskutierte neue Regierungskoalition auf Bundesebene angeht. Es bleibt zu hoffen, dass CDU, CSU und SPD ihren Regierungsauftrag so ernst wie möglich nehmen. Wir werden unsererseits jedenfalls alles daran setzen, Gehör zu finden und unsere berechtigten Interessen an geeigneter Stelle vorzubringen. Ein weiteres, rechtliches Thema beschäftigte unseren Verband im Berichtszeitraum intensiv: Zum Beschränkungsverfahren für die weitere Verwendung bleihaltiger Munition auf europäischer Ebene lag seit 2023 der Abschlussbericht der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) vor. Die Europäische Kommission hat ihren Gesetzesvorschlag für die teilweise Beschränkung der Verwendung bleihaltiger Munition für das Sportschießen im Freien und die Jagd dann im Februar 2025 veröffentlicht. Der Vorschlag folgt dabei in Teilen dem 2023 vorgestellten ECHA-Bericht, sieht dabei an zentralen Stellen aber auch entscheidende Ausnahmeregelungen für den Schießsport vor. Zur Diskussion stand und steht hier ja insbesondere der Einsatz bleihaltiger Schrotmunition im Flinten-, also im Outdoorbereich. Im Bericht unseres Vizepräsidenten Recht haben wir eine aktuelle, umfassende Einordnung des KommissionsJahresbericht 2023/2024 – Präsident Jahresbericht 2023/2024 – Präsident
RkJQdWJsaXNoZXIy NDAzMjI=