Deutscher Schützentag 2025

Seite 1 DSB-Berichtsheft zum 64. Deutschen Schützentag 2025 Zeit für Begegnungen Schwäbisch Gmünd 1. bis 4. Mai 2025 Deutscher Schützenbund e.V. Lahnstraße 120 · 65195 Wiesbaden · www.dsb.de

Seite 3 TA R G E T E D P E R F E C T I O N NEU www.carl-walther.de AB LAGER LIEFERBAR UVP EUR 3.999,-* Mit dem LG500 Expert bringt Walther fortschrittlichste Systeminnovation und mechanische Exzellenz in den ambitionierten Wettkampfsport. Top-Features wie die itec-Systemlagerung, das Visionic Match Diopter und unvergleichliche Stabilität und Balance beflügeln zu immer neuer persönlicher Bestleistung. *UVP inkl. 19% MwSt. € Inhaltsverzeichnis Auf einen Blick ............................................................................................... 4 Ablauf und Organisatorisches zum 64. Deutschen Schützentag 2025 Vorwort ............................................................................................................ 5 Tagesordnung ................................................................................................. 6 Rückblick in Bildern ........................................................................................7 Tätigkeitsberichte ......................................................................................... 13 Jahresberichte 2023/2024 Tätigkeitsbericht Präsident.................................................................................. 14 Tätigkeitsbericht 1. Vizepräsident.................................................................... 22 Tätigkeitsbericht Recht........................................................................................ 24 Tätigkeitsbericht Finanzen..................................................................................30 Tätigkeitsbericht Sport.........................................................................................36 Tätigkeitsbericht Öffentlichkeitsarbeit ........................................................44 Tätigkeitsbericht Bildung..................................................................................... 52 Tätigkeitsbericht Verbandsentwicklung.......................................................54 Tätigkeitsbericht Schützentradition und Brauchtum ...........................56 Tätigkeitsbericht Jugend und BJS ................................................................ 62 Tätigkeitsbericht Bundesgeschäftsführer...................................................68 Tätigkeitsbericht Good Governance.............................................................. 78 Tätigkeitsbericht Stiftung Deutscher Schützenbund............................80 Tätigkeitsbericht Gesamtaktivensprecher.................................................. 82 In stillem Gedenken an die Verstorbenen................................................. 84 Statistiken ..................................................................................................... 87 Anhang und Anträge ................................................................................. 105 Einladung Delegiertenversammlung........................................................... 106 Tagesordnung Delegiertenversammlung.................................................. 107 Stimmenverteilung............................................................................................... 108 TOP 6 Bericht der Rechnungsprüfer........................................................... 109 TOP 9 Festlegung des Bundesbeitrags....................................................... 117 TOP 10 Satzungsänderung.................................................................................141 TOP 12 Wahl des Präsidiums – Wahlvorschläge..................................... 148 TOP 13 Wahl eines Rechnungsprüfers und eines Ersatzrechnungsprüfers – Wahlvorschläge........................ 154 TOP 14 Wahl eines Good Governance-Beauftragten – Wahlvorschlag.........................................................................................................156 Protokoll Festakt Walsrode 29.04.2023......................................................158 Protokoll Delegiertenversammlung 29.04.2023..................................... 172 Impressum.....................................................................................................179

Seite 4 Seite 5 Auf einen Blick Ablauf und Organisatorisches zum Deutschen Schützentag 2025 Mittwoch, 30. April Anreise Donnerstag, 1. Mai 10:00 Uhr | DSB-Präsidiumssitzung Congress-Centrum Stadtgarten 14:00 Uhr | Pressekonferenz Congress-Centrum Stadtgarten 19:00 Uhr | Empfang der Stadt Schwäbisch Gmünd, Prediger Freitag, 2. Mai 9:00 Uhr | DSB-Gesamtvorstandssitzung Congress-Centrum Stadtgarten 10:00 Uhr | Partnerprogramm Naturstromerfahrt mit Gästeführung 13:00 Uhr | Mittagessen Gesamtvorstand Restaurant im Stadtgarten 18:00 Uhr | Landesverbandsabende Samstag, 3. Mai 9:00 Uhr | Festakt mit anschließender Delegiertenversammlung Congress-Centrum Stadtgarten 10:00 Uhr | Partnerprogramm Führungen im Weleda-Erlebniszentrum 10:00 Uhr | Bundeskönigsschießen Schützenhaus SV Göggingen 14:30 Uhr | Schützenumzug durch Schwäbisch Gmünd zum Rathaus auf dem Marktplatz 19:00 Uhr | Einlass Schützenball Congress-Centrum Stadtgarten 20:00 Uhr | Beginn Schützenball Congress-Centrum Stadtgarten Sonntag, 4. Mai Abreise Herzlich willkommen Heute liegt Ihnen erstmals das Berichtsheft des Deutschen Schützenbundes in neuer Gestaltung vor. Es zeichnet sich durch ein zeitgemäßes Layout und eine übersichtlichere Struktur aus. Wir haben uns bewusst für eine Aufmachung im Magazinstil entschieden, um die gemeinsame Arbeit der vergangenen zwei Jahre so transparent und nachvollziehbar wie möglich darzustellen. Damit dokumentieren wir wichtige Themen und Aktivitäten aus der Verbandsarbeit auf einen Blick und verschaffen Ihnen als Delegierte die Möglichkeit eines strukturierten Zugriffs auf zurückliegende und geplante Projekte, Veranstaltungen und Entscheidungen sowie auf die dazu nötigen Erläuterungen. All das als E-Paper und durchsuchbare Datei im PDF-Format. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die übersichtliche, also benutzerfreundliche Aufbereitung von Zahlen, Daten und Zusammenhängen, denn sie machen die Entwicklung unseres Verbandes erst nachvollziehbar und sind damit die wichtigste Entscheidungsgrundlage für die operative und strategische Verbandsarbeit. Zugleich bleibt der Charakter des Berichtshefts gemäß unserer Satzung in vollem Umfang erhalten. Sie finden dort wie gewohnt die Jahresberichte der Präsidiumsmitglieder, der Bundesjugendsprecher, aus der Bundesgeschäftsführung, des Aktivensprechers, der Good Governance-Beauftragten sowie aus der Stiftung Deutscher Schützenbund zusammen mit allen relevanten Haushalts- und Bilanzunterlagen sowie dem Protokoll des vergangenen Delegiertentags, um nur einige wesentliche Dokumente zu nennen. In diesem Sinne wünsche ich uns allen nicht nur eine gute Lektüre, sondern einen in jeder Hinsicht guten, ausgewogenen Verlauf unseres Deutschen Schützentages. Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen! Ihr Hans-Heinrich von Schönfels Vorwort Hans-Heinrich von Schönfels Präsident des Deutsches Schützenbundes

Seite 6 Seite 7 1. Feststellung der Anwesenheit und Stimmberechtigung 2. Wahl der Protokollführer 3. Genehmigung der Niederschrift über die Delegiertenversammlung anlässlich des 63. Deutschen Schützentages am 29.04.2023 in Walsrode/Heidekreis 4. Berichte des Präsidiums a) des Präsidenten Hans-Heinrich von Schönfels b) des 1. Vizepräsidenten Lars Bathke c) des Vizepräsidenten Recht Walter Wolpert d) des Vizepräsidenten Finanzen Gerd Hamm e) aus dem Bereich Sport für den verstorbenen Vizepräsidenten Gerhard Furnier f) der Vizepräsidentin Öffentlichkeitsarbeit Evi Benner-Bittihn g) des Vizepräsidenten Bildung Dieter Vierlbeck h) des Vizepräsidenten Verbandsentwicklung/Ethik Prof. Dr. Marcus Stumpf i) des Vizepräsidenten Schützentradition und Brauchtum Wilfried Ritzke j) des Vizepräsidenten Jugend Stefan Rinke sowie der Bundesjugendsprecher Sophia Benterbusch, Marie Brohm, Felix Westhues 5. Bericht der Good Governance-Beauftragten 6. Bericht der Rechnungsprüfer 7. Aussprache zu den Berichten 8. Entlastung des Präsidiums 9. Festlegung des Bundesbeitrages (siehe Anlage) 10. Satzungsänderung (siehe Anlage) Änderung der DSB-Satzung in: § 3 Ziffer 2 (Tätigkeitsgrundsätze und Gemeinnützigkeit); § 12 Ziffer 3 (Präsidium); § 16 Ziffer 1 (Sanktionen); § 18 Ziffer 2, 4 - 5 (Bundesausschüsse Sport); § 22 Ziffer 1 - 4 (Aktivenbeirat und Gesamtaktivensprecher); § 26 Ziffer 1 (neu), 2ff (Beschlussfähigkeit, Wahlen und Abstimmungen); § 2 Ziffer 5 (Verfahrensgrundsätze) der Nominierungsordnung 11. Wahl eines Wahlausschusses a) Vorsitz b) zwei Beisitzer 12. Wahl des Präsidiums gem. § 12 Ziffer 1 und 3 DSB-Satzung a) Präsident b) 1. Vizepräsident c) sieben Vizepräsidenten, davon mindestens eine Frau 13. Wahl eines Rechnungsprüfers und eines Ersatzrechnungsprüfers 14. Wahl eines Good Governance-Beauftragten DEUTSCHER SCHÜTZENBUND e.V. Hans-Heinrich von Schönfels Präsident Tagesordnung 64. Deutscher Schützentag Datum: Samstag, 03. Mai 2025 Uhrzeit: 1 1:30 Uhr (nach dem Festakt, der um 9:00 Uhr beginnt) Ort: Congress-Centrum Stadtgarten, Rektor-Klaus-Straße 9, 73525 Schwäbisch-Gmünd Rückblick in Bildern

Seite 8 Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser in Wiesbaden Mai 2023 DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels empfing im Mai 2023 in Wiesbaden die damalige Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser. Der Anlass ihres Besuchs: Die sportpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und von zehn SPD-Landtagsfraktionen kamen am 16. und 17. Mai 2023 im Bundesstützpunkt in Wiesbaden zusammen, um sich turnusmäßig über aktuelle sportpolitische Themen auszutauschen. Präsident von Schönfels nutzte die Gelegenheit, um mit der Bundesinnenministerin drängende Themen zu erörtern. „Bärenstark“ Bogen-WM Berlin Juli 2023 Gleich in vielerlei Hinsicht können die „World Archery Championships“ zurecht als große Werbung für den deutschen und internationalen Bogensport, den Deutschen Schützenbund und seine Athletinnen und Athleten bezeichnet werden. Weltmeister inklusive olympischer Team-Quotenplatz und Vize-Weltmeister, volle Zuschauertribünen, ein tolles Qualifikationsfeld und ein fantastisches Finalstadion mit den symbolischen Olympia-Ringen vor Augen sprechen für sich. Finals Juli 2023 Rhein-Ruhr – Deutsche Bogenschützen mittendrin Vom 6. bis 9. Juli 2023 wurden bei den Finals an zahlreichen Sportstätten zwischen Rhein und Ruhr nicht weniger als 129 Deutsche Meistertitel in 18 Sportarten vergeben. ARD und ZDF übertrugen die Finals an vier Tagen mehr als 25 Stunden live sowie mehr als 70 Stunden in den Streams ihrer Mediatheken. Abgerundet wurde das Angebot mit einem umfangreichen Audio- Angebot in den ARD-Hörfunkwellen. Im Rahmen dieses vielbeachteten Multisportevents fanden auch die Deutsche Meisterschaft Bogensport Mixed & Team statt, und zwar an besonderer Location im Medienhafen Düsseldorf: Die Zielscheiben wurden auf schwimmenden Pontons platziert, auf die die Sportlerinnen und Sportler anlegten und das Publikum staunen ließen. Brüssel: Professionelles Bleimanagement – statt einseitigem Verbot! Juni 2023 Jörg Brokamp, DSB-Bundesgeschäftsführer (zweiter von links), und Andreas Friedrich, stellv. Geschäftsführer (links), sprachen im Juni 2023 gemeinsam mit ISSF-Präsident Luciano Rossi (Mitte), FITAVUmweltexperte Stefano Rosi und dem Direktor des EU-Büros des Europäischen Olympischen Komitees Folker Hellmund mit verantwortlichen Vertretern der Europäischen Kommission zur weiteren Verwendung bleihaltiger Munition im Schießsport – aus internationaler, aber auch aus deutscher Perspektive. Dem Termin voraus gingen ein „Forderungskatalog Blei“ des DSB und vieler weiterer Verbände aus Schießsport, Schützenwesen, Jagd, Industrie, Handel und Handwerk, mehrere Stellungnahmen im Verfahren der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) sowie das Multimedia- und Informationsportal www.dsb.de/blei des Deutschen Schützenbundes. Schießsportlicher Fixpunkt – Die „Deutsche“ in München August 2023 Knapp 6.000 Sportlerinnen und Sportler absolvierten vom 18.08.- 27.08.2023 in 37 verschiedenen Wettbewerben und bis zu 16 Altersklassen über 10.500 Starts bei der Sportschützen DM. Ohne die vielen Freiwilligen, Kampfrichter und Unterstützer wäre das nicht zu bewältigen. Die Entscheidungen des „olympischen“ Wochenendes wurden aus der Finalhalle live und kostenlos bei Sportdeutschland. TV übertragen. Ebenfalls fester Programmpunkt: Der Shooty Cup der Deutschen SchützenJugend, bei dem die besten Jungschützinnen und -schützen aus den Landesverbänden sich mit Luftgewehr und Luftpistole messen, bevor die zugelosten „Profis“ übernahmen und über die finalen Platzierungen entschieden. Rückblick in Bildern Hans-Heinrich von Schönfels und Nancy Faser ... World Archery ChampionshipsBerlin 2023 Fantastisches Qualifikationsfeld Phil Lüttmerding Jörg Brokamp und Andreas Friedrich mit Luciano Rossi Deutsch Meisterschaft 2023 – Pistolenhalle ... beim Treffen der sportpolitischen Sprecher Erfolg auf ganzer Linie Die Finals 2023 Rhein-Ruhr Landkarte Internationale und deutsche Perspektiven Der Shooty Cup

Seite 11 Der Weltcup zurück in München Juni 2024 2020 verhinderte die Corona-Pandemie die Austragung, danach bremste die damalige ISSF-Führung den Traditions-Weltcup aus. 2024 kehrte das renommierte internationale Schießsportevent nach fünf Jahren endlich zurück auf die Olympia-Schießanlage GarchingHochbrück – genau 38 Jahre nach dem ersten Münchner Weltcup. Die Zahlen im vergangenen Jahr beeindruckten: Über 600 Athleten aus knapp 90 Nationen fanden den Weg in den Norden Münchens, Live-Streams gabe es im Olympic Channel und bei Sportdeutschland.TV mit ZDF-Mann Tibor Meingast – und die letzten Entscheidungen bezüglich der Olympischen Spiele. Olympische Spiele 2024: „Allez, DSB!“ Juli 2024 Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind Geschichte. Im Bogensport glänzte das Mixed-Team, bestehend aus Michelle Kroppen und Florian Unruh, mit einer Silbermedaille. Im Schießsport zeigten die DSB-Athelten im Team Deutschland zahlreiche Finalteilnahmen und Top Ten-Platzierungen, für einen Podestplatz reichte es allerdings nicht. Aus paralympischer Sicht war Natascha Hiltrop das Aushängeschild, die im anspruchsvollen Kleinkaliber-Dreistellungskampf sowie im freien Gewehr über 50 Meter im Liegendanschlag Gold holte. „Volles Haus“ und ... Natascha Hiltrop Michelle Kroppen ... hochkarätiger Sport beim Heim-Weltcup in München Rückblick in Bildern Bogen-EM auf Zeche Zollverein Mai 2024 Drei deutsche Medaillen, volle Tribünen und begeisterte Zuschauer: Die Bogensport-Europameisterschaften im Mai 2024 in Essen war viel Werbung für die Sportart, zumal mit dem Finalstadion an einer UNESCO-Welterbestätte und nur wenige Woche vor den Olympischen Spielen in Paris. Und die Sportpresse kürte Katharina Bauer zur „EM-Königin“: Die 28-jährige avancierte mit zweimal Gold (Einzel und Mixed) und einmal Bronze (Team) zur erfolgreichsten Schützin mit dem olympischen Recurvebogen. Tolle Kulisse in Essen auf der Zeche Zollverein Fans bei der Bogen-EM Der Deutsche Schützenbund trauert um Gerhard Furnier Der langjährige und amtierende Vizepräsident Sport verstarb am 28. Oktober 2024 nach schwerer Krankheit kurz vor seinem 71. Geburtstag. Die Nachricht hinterlässt die gesamte Schützenwelt fassungslos. Wie kein anderer hat er das sportliche Geschehen im Deutschen Schützenbund im letzten Vierteljahrhundert gestaltet und geprägt. Er leitete die Bundesausschüsse für Sportschießen und Bogensport, die zuarbeitenden Technischen Kommissionen, war Mitglied des Bundesausschusses Spitzensport, des Trainerrats und weiterer beratender Gremien. Er war Hauptautor und profundester Kenner der Sportordnung, eines komplexen Regelwerks, das er kontinuierlich den neuesten Entwicklungen anzupassen wusste. Keine Deutsche Meisterschaft gleich welcher Disziplin, kein nationales Finale, das er nicht mit seiner unübertrefflichen Expertise begleitete und unterstützte. Als Vorsitzender der Organisationskomitees zahlreicher internationaler Schießsportereignisse war er an höchster Stelle für das organisatorische Gelingen der Veranstaltungen unentbehrlich. Der Deutsche Schützenbund wird Gerhard Furnier ein dankendes Andenken bewahren. Florian Unruh

Seite 12 Seite 13 Parlamentarischer Abend auf der „Grünen Woche“ Berlin Januar 2025 Nach der Premiere im Januar 2024 fand der Parlamentarische Abend des Deutschen Schützenbundes, des Deutschen Jagdverbandes und des Deutschen Forstwirtschaftsrates 2025 bereits zum zweiten Mal statt. Wichtige Hintergrundgespräche mit Mitgliedern des Bundestages, gerade auch aus dem Innen- und Sportausschuss, und zahlreicher Landesparlamente wurden geführt, Informationen und Standpunkte ausgetauscht. „Grüner Abend“ ... ... mit Hessens Landwirtschaftsminister Ingmar Jung Rückblick in Bildern Tätigkeitsberichte Vorgezogene Bundestagswahlen 2025 Forderungskatalog des Deutschen Schützenbundes vom November 2024 Für den 23. Februar 2025 wurden Neuwahlen ausgerufen. Der DSB reagierte rechtzeitig darauf und machte in seinem Forderungskatalog seine Standpunkte deutlich. Die Bandbreite ist dabei groß: Vom Waffen- und Umweltrecht über den Leistungssport und die Themen Tradition und Brauchtum reichte die Positionierung des Verbandes bis zu Ehrenamt und dem dringend nötigen Bürokratieabbau. Alle sechs Forderungen wurden übersichtlich und prägnant auf jeweils einer Seite präzisiert und auf allen DSB-Kanälen veröffentlicht.

Seite 14 Seite 15 Für eine gute Zukunft unseres Schieß- und Bogensports Zwei bewegte Jahre liegen hinter uns im Deutschen Schützenbund, sportlich wie verbandspolitisch. Doch zunächst möchte ich mich sehr herzlich für das große Engagement der vielen Schützinnen und Schützen in den Landesverbänden des Deutschen Schützenbundes in den zurückliegenden zwei Jahren bedanken, also bei Ihnen. Sie sind es, die dem Schieß- und Bogensport, dem Schützenwesen und unserem gesamten Verband ein Gesicht geben und dort an ganz verschiedenen Stellen Verantwortung tragen. Danke also an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit über alle Gremien unseres Verbandes hinweg! Jahresbericht 2023/2024 – Präsident Jahresbericht 2023/2024 – Präsident Hans-Heinrich von Schönfels Präsident des Deutschen Schützenbundes Zum Jahresanfang fällt der Blick von uns Schützen immer auf die Mitgliederstatistik. Und die fiel wieder einmal erfreulich aus: Genau 1.349.758 Personen sind Mitglied in einem der 20 Landesverbände unter dem Dach des Deutschen Schützenbundes. Im Vergleich zum Vorjahr sprechen wir also von 12.000 neuen Sport- und Bogenschützen, so dass wir den Vor-Corona-Stand wieder annähernd erreicht haben. Was ich auch erwähnen möchte: 17 von 20 Landesverbänden verzeichneten zum Stichtag, dem 31.12.2024, einen Mitgliederzuwachs. Den prozentual höchsten Zuwachs hatten die Landesverbände Westfalen (2,75%), Brandenburg (2,25%) und Sachsen-Anhalt (2,24%), den höchsten Gewinn an Mitgliedern in absoluten Zahlen die Landesverbände Bayern (3558), Westfalen (2207) und Nordwest (2037). Mehr als erfreulich ist erneut die Entwicklung im Bereich des Nachwuchses. Denn in den Alterskategorien Junioren (18-20 Jahre), Jugendliche (14-17 Jahre) und Schüler (bis 13 Jahre) gab es einen Aufwuchs von 3,76 Prozent bzw. 5352 Schützinnen und Schützen. Unabhängig von den absoluten Zahlen: Die Schützenfamilie hat erneut und auf sehr vielfältige Weise bewiesen, dass sie eine verlässliche Stütze unserer Gesellschaft ist. Aus Überzeugung wird in den Vereinen angepackt und geholfen, man engagiert sich für den Nächsten und für die eigene Heimat. Unsere Vereine sind Orte des Miteinanders und des friedlichen Austausches. Hier gehen Sport und bürgerschaftlicher Einsatz wie in kaum einem anderen Sportverband aus guter Tradition Hand in Hand. Und hier – in den Vereinen – beginnen unsere Athletinnen und Athleten ihren Weg in den Spitzensport, hier beginnt eine lange, anstrengende und fordernde Reise Richtung Europa- und Weltmeisterschaften oder gar zu den Olympischen Spielen, wie im zurückliegenden Sommer in Paris und Chateauroux. Angemessene politische und rechtliche Rahmenbedingungen, die ideelle und finanzielle Unterstützung im Spitzen- und Breitensport, im Brauchtum und nicht zuletzt bei der Jugendarbeit sind unabdingbar, damit das auch in Zukunft so bleibt. Denn der Deutsche Schützenbund ist Heimat für viele Menschen in Deutschland. Wir arbeiten entschlossen daran, dass das so bleibt und dafür haben wir uns in den zurückliegenden zwei Jahren an ganz verschiedenen Stellen für unseren Verband und unsere gemeinsame Sache stark gemacht. Lassen Sie uns einen Blick zurück, aber auch nach vorne, werfen: Der Wind – ich sage besser: der Ton – im Waffenrecht ist rauer geworden, das haben wir gerade im vergangenen Jahr sehr deutlich gespürt. Im politischen Berlin wurde nicht selten mit heißer Nadel gestrickt, während bereits absehbar ist, dass das neue „Sicherheitspaket“ und die damit verbundenen Verschärfungen ihre Ziele nicht erreichen werden. Im Gegenteil: Die von der Regierung vorgenommenen Änderungen gehen in die völlig falsche Richtung und bringen keinen Sicherheitsgewinn. Da mussten und da haben wir mit großer Kraft gegen gehalten, weil Extremisten und Gefährder eben nicht in den Fokus genommen werden. Nur zur Erinnerung: Den Verschärfungen ging ein – in seinem Ergebnis – bereits erwartbarer Evaluierungsbericht des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) voraus, Forderungskatalog des DSB an die neue Regierung Klare Forderungen im Vorfeld der Bundestagswahl Rechtzeitig vor der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 formulierte der Deutsche Schützenbund einen Forderungskatalog mit sechs zentralen Themenbereichen: • Waffenrecht: Wir fordern den Fortbestand des legalen Waffenbesitzes für alle unsere sportlichen Disziplinen. • Umweltschutz: Wir fordern die weitere Verwendung bleihaltiger Munition. • Leistungssport: Wir fordern eine verlässliche Leistungssportförderung des Bundes. • Tradition & Brauchtum: Wir fordern den Erhalt und die Förderung des immateriellen Kulturerbes „Schützenwesen in Deutschland“. • Ehrenamt: Wir fordern eine stärkere Anerkennung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements in unseren gemeinnützigen Vereinen. • Bürokratieabbau: Wir fordern den Abbau bürokratischer Hürden für unsere Vereine und Mitglieder. An diesen Forderungen unseres Verbandes wird sich die neue Bundesregierung messen lassen müssen. Der Forderungskatalog (https://www.dsb. de/aktuelles/artikel/news/forderungskatalog-desdsb-zur-bundestagswahl-2025) ist nach wie vor online erreichbar.

Seite 16 Seite 17 wir hatten darüber ausführlich in unseren Verbandsmedien berichtet: Dieser basierte auf Erfahrungen von lediglich einem Drittel der von den Ländern zuvor ausgesuchten Behörden, was durchaus tief blicken lässt. Zu allen diesen Punkten hat der DSB dezidiert gegenüber dem Bundesinnenministerium und weiteren politischen Entscheidungsträgern Stellung bezogen und sich klar gegen weitere Verschärfungen ausgesprochen. Von ganz anderer Qualität waren indes der Austausch mit der Arbeitsgruppe Recht der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, deren Mitglieder die guten Tagungsmöglichkeiten am DSB-Bundesstützpunkt Wiesbaden für ihre Beratungen nutzten, oder auch die Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten, parteiübergreifenden Parlamentskreis Schützenwesen. Hier stehen wir im ständigen Austausch zu unseren wichtigen Anliegen, gerade was die Themen Waffenrecht und Blei betrifft. Denn eines ist klar: Sie als Sportschützen gehen ihrem Hobby mit Engagement und Umsicht nach, sie tragen Kosten und akzeptieren Auflagen. Daher tritt der DSB mit Nachdruck dafür ein, das Waffenrecht nicht unnötig weiter zu verschärfen und die Verwendung von Blei im Schießsport mit dem gebotenen Augenmaß zu regeln. In diesem Sinne war es gut und wichtig, bei vielen Parlamentariern auf große Unterstützung für unsere Anliegen und Themen zu stoßen. Immer wieder und sehr vertrauensvoll arbeiten wir – gerade was das Waffen- und Umweltrecht angeht – mit dem Deutschen Jagdverband (DJV) zusammen, um unsere Interessen zu bündeln. Das ist in solchen Zeiten äußerst wichtig für die Anliegen beider Verbände. Im Herbst vergangenen Jahres gab es erstmals eine gemeinsame Sitzung der Präsidien des DJV und des DSB. Unsere berechtigten Interessen effektiv in den politischen Prozess einbringen, das ist auch in Zukunft das Gebot der Stunde. Und das wird in Berlin durchaus wahrgenommen: Im bereits genannten Parlamentskreis Schützenwesen des Deutschen Bundestags machten wir, ebenfalls gemeinsam, unsere ablehnende Haltung zu Waffenrechtsverschärfungen sehr deutlich, ebenso in gemeinsamen, ausführlichen Pressemitteilungen. Beide Verbände vertreten dabei übrigens knapp zwei Millionen Mitglieder im gesamten Bundesgebiet. Apropos Berlin: Ende Januar 2024 luden der Deutsche Schützenbund, der Deutsche Jagdverband und der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) erstmals zu einem gemeinsamen „Parlamentarischen Abend“ im Rahmen der „Internationalen Grüne Woche“ ein. Seine Fortsetzung fand die Veranstaltung im Jahr 2025. Im Rückblick kann ich sagen: Der Andrang war zu Recht groß auf dem repräsentativen, ja beeindruckenden Stand, die Botschaften aller drei gastgebenden Verbände in Richtung der zahlreichen anwesenden Politiker ebenso unmissverständlich – wir haben mit einer Stimme gesprochen. Es freute mich bei dieser Gelegenheit sehr, dass nicht nur die Komplexität des Waffenrechts zur Sprache kam, sondern auch der herausragende bürgerschaftliche Einsatz und die lange Tradition, die von Forst, Jagd und Schützenwesen seit Jahrhunderten ausgeht. Der Tenor in Berlin war klar: Wir stehen für Augenmaß, Nachhaltigkeit und Umsicht in der großen, grünen Familie! Wir sind als Verband gut beraten, solche Termine auch zukünftig zu nutzen – für mehr Sichtbarkeit und um unsere Themen gezielt platzieren zu können. Die Bundestagswahl 2025 liegt erst wenige Wochen zurück. Es war ein kurzer, intensiver Wahlkampf, in dessen Verlauf wir unsere Forderungen sehr deutlich platziert haben. Im November vergangenen Jahres veröffentlichte der DSB einen verständlichen Forderungskatalog über seine Homepage sowie seine Social-Media-Kanäle. Darin wurden die Punkte Waffenrecht, Umweltschutz, Leistungssport, Tradition & Brauchtum, Ehrenamt sowie Bürokratieabbau anschaulich aufgegriffen und mit zentralen Forderungen unseres Deutschen Schützenbundes versehen, „um sicherzustellen, dass auch zukünftig der Schieß- und Bogensport in Deutschland durch unsere Mitglieder in der gewohnten Form ausgeübt werden kann und ihr erbrachtes ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft gebührend wahrgenommen und gewürdigt wird“, wie wir darin wörtlich formulierten. Seit Dezember hatten wir darüber hinaus für unsere Mitglieder die Wahlprogramme der Parteien im Blick und auf die jeweiligen sportpolitischen und waffenrechtlichen Positionen ausgewertet. Das nun vorliegende Ergebnis der Bundestagswahl 2025 war für viele sicher erwartbar, gerade was die mögliche und zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Berichtshefts diskutierte neue Regierungskoalition auf Bundesebene angeht. Es bleibt zu hoffen, dass CDU, CSU und SPD ihren Regierungsauftrag so ernst wie möglich nehmen. Wir werden unsererseits jedenfalls alles daran setzen, Gehör zu finden und unsere berechtigten Interessen an geeigneter Stelle vorzubringen. Ein weiteres, rechtliches Thema beschäftigte unseren Verband im Berichtszeitraum intensiv: Zum Beschränkungsverfahren für die weitere Verwendung bleihaltiger Munition auf europäischer Ebene lag seit 2023 der Abschlussbericht der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) vor. Die Europäische Kommission hat ihren Gesetzesvorschlag für die teilweise Beschränkung der Verwendung bleihaltiger Munition für das Sportschießen im Freien und die Jagd dann im Februar 2025 veröffentlicht. Der Vorschlag folgt dabei in Teilen dem 2023 vorgestellten ECHA-Bericht, sieht dabei an zentralen Stellen aber auch entscheidende Ausnahmeregelungen für den Schießsport vor. Zur Diskussion stand und steht hier ja insbesondere der Einsatz bleihaltiger Schrotmunition im Flinten-, also im Outdoorbereich. Im Bericht unseres Vizepräsidenten Recht haben wir eine aktuelle, umfassende Einordnung des KommissionsJahresbericht 2023/2024 – Präsident Jahresbericht 2023/2024 – Präsident

Seite 18 Seite 19 vorschlags aufgenommen – während die in Aussicht gestellten Ausnahmereglungen für die weitere Verwendung der Kugel-Munition sehr zu begrüßen sind, sind bei bleihaltiger Schrotmunition weit restriktivere Vorgaben geplant. Zur Erinnerung: Der DSB schaltete sich von Beginn an sehr intensiv in die Blei-Debatte ein. Neben mehreren Stellungnahmen im Verfahren der ECHA wurden seit Herbst 2022 unter www.dsb.de/blei und der Überschrift „Gute Gründe gegen ein Bleiverbot im Schießsport“ umfassende Argumente dargelegt, warum ein professionelles Blei-Management zielführender und wesentlich angemessener ist als ein pauschales Verbot. Mit dieser deutlichen Positionierung haben wir uns ebenso in unzähligen Gesprächen und Schreiben mit den politischen Verantwortlichen auf verschiedenen Ebenen der Politik Gehör verschafft, beispielsweise in einem direkten Austausch mit den Verantwortlichen im Kabinett der EU-Präsidentin von der Leyen. Politiker unterschiedlicher Parteien auf nationaler und EU-Ebene hatten sich in der Folge erfreulicherweise für entsprechende Ausnahmeregelungen von einem möglichen Bleiverbot ausgesprochen, um so das traditionelle und sportliche Schießen zu schützen. Auf Einladung des Vorsitzenden des Sportausschusses, dem ehemaligen Weltklasse-Biathleten Frank Ullrich (SPD), konnte der DSB zu Jahresbeginn 2024 seine guten Argumente in einer Sitzung des Sportausschusses noch einmal an die Sportpolitiker der Bundestagsfraktionen adressieren und um deren Unterstützung werben. Unmittelbar im Nachgang der Sitzung machten der Ausschussvorsitzende Frank Ullrich und weitere Ausschussmitglieder in eigenen Pressemeldungen deutlich, sich im weiteren Verfahren für die Interessen des Sportschießens einsetzen zu wollen. Was wir bei dieser oftmals sehr technischen Diskussion nicht vergessen dürfen: Europäische Athletinnen und Athleten wären in den verschiedenen schießsportlichen Disziplinen mit Ersatzmunition international nicht mehr wettbewerbsfähig. Ähnliche Unterstützung erhielten wir in der Zwischenzeit auch von Florian Müller (CDU), dem Sprecher des Parlamentskreises Schützenwesen, der sich deutlich für die Möglichkeit der weiteren Verwendung bleihaltiger Munition im Schützenwesen ausgesprochen hatte. Wichtige Schritte in die richtige Richtung! Auch in diesem Rahmen ist es mir als Präsident ein sehr wichtiges Anliegen: Rassismus, Extremismus, Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit treten wir als Deutscher Schützenbund entschlossen entgegen. Wir sind parteipolitisch neutral, haben gesellschaftspolitisch aber eine klare Haltung. Das klare Eintreten der Mitglieder aus den Schützen- und Bogensportvereinen für eine friedliche, bunte Gesellschaft, die von Respekt, Fairness und Vielfalt steht, macht mich stolz – und darf nicht aufhören! Mit unserer Kampagne „Schützen gegen Extremismus, für Vielfalt und Demokratie“ zeigen wir seit langem klare Kante und geben den Vereinen ganz konkrete Präventionsmaßnahmen an die Hand. In der 2024 verabschiedeten „Wiesbadener Erklärung“ bringen wir es auf den Punkt: Die Vereine in der Bundesrepublik Deutschland sind der Kitt, aber auch ein Spiegel unserer Gesellschaft. Und als Kitt und Spiegel der Gesellschaft kommt uns auch die Aufgabe zu, negativen Entwicklungen Einhalt zu gebieten. So leisten wir einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Beitrag zur Stärkung unserer Demokratie. Der Sport ist schließlich ein effektives und wertvolles Mittel, allen Mitgliedern der Gesellschaft und gerade Kindern und Jugendlichen unsere Werte zu vermitteln und diese aktiv in unseren Vereinen und Verbänden zu leben. Diese gelebten Werte machen es selbstverständlich, gegen Gewalt und Rassismus und gegen extremistische Handlungen und Haltungen einzustehen. Der Deutsche Schützenbund steht damit übrigens in der Tradition seiner Verbandsgründer im 19. Jahrhundert. Die Schützen waren es, die zusammen mit anderen Gruppen nach 1848 als Erste nach einer liberalen Verfassung in Deutschland gerufen haben. Das Versagen der gesellschaftlichen Eliten inklusive des organisierten Sports zur Zeit der nationalsozialistischen Machtergreifung führte nach 1945 zu einer geschärften Aufmerksamkeit und Sensibilität gegenüber Extremisten – insbesondere von rechts –, die auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in seiner jüngsten Erklärung „Nie wieder ist jetzt!“ hervorhebt. Jahresbericht 2023/2024 – Präsident Jahresbericht 2023/2024 – Präsident Ehrenamt und ehrenamtliche Wertschöpfung Ehrenamtlich aktiv – mit vielfältigen positiven Auswirkungen für unser Land! Die Mitglieder in unseren vielen tausend Schützenvereinen wissen es: Sportschützinnen und -schützen sind längst nicht nur sportlich aktiv. Gesellschaftlicher, sozialer und kultureller Einsatz sind in beinahe jedem Schützenverein ganz selbstverständlich. Damit erbringen unsere Mitglieder – also Sie alle! – erhebliche Leistungen für das Gemeinwohl, das sich nun auch beziffern lässt. Laut Berechnungen des Instituts für Sportwissenschaft (BISp) beläuft sich die volkswirtschaftliche Wertschöpfung des ehrenamtlichen Engagements von 1,35 Millionen Schützinnen und Schützen in der Bundesrepublik auf beachtliche 1,3 Milliarden Euro jährlich.

Seite 20 Seite 21 Vorbereitung Olympische Spiele Los Angeles 2028 Olympische Spiele: Alle ISSF-Disziplinen auch 2028 dabei Erfreuliche Neuigkeiten vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gab es im Herbst 2023: Die „Hüter“ der Olympischen Spiele bestätigten auf ihrer Sitzung in Mumbai/IND, dass die olympischen ISSFDisziplinen auch 2028 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles zum Programm zählen. Die Entscheidung wurde zunächst durch die olympische Programm-Kommission und dem IOC-Vorstand vorgeschlagen und schließlich von der IOC-Session offiziell verabschiedet. Damit bleibt der Schießsport olympische Sportart, was er seit der Neugründung der Olympischen Spiele 1896 ist, und so wird es auch in drei Jahren die bekannten Disziplinen im Bereich Flinte, Gewehr sowie Pistole geben. Noch besser lief es für den Bogensport: World Archery, dem internationalen Bogensportverband, gelang es, in Los Angeles den Compoundbogen mit dem MixedWettbewerb olympisch werden zu lassen. Themenwechsel: Der gegenwärtige Berichtszeitraum war durchaus ein spannender Schauplatz so mancher sportlicher Entscheidungen, auf die ich an dieser Stelle ebenfalls eingehen möchte – olympisch wie paralympisch. 2024 stand natürlich Olympia in Paris bzw. Chateauroux im Fokus, der Weg dahin mit den internationalen Höhepunkten in Deutschland, der Bogen-WM in Berlin und -EM in Essen sowie dem ISSF-Weltcup in München. Bei den Resultaten der Olympischen Spiele ist sicher ein differenzierter Blick ratsam: Die Bogenerfolge mit der sensationellen Silbermedaille von Michelle Kroppen und Florian Unruh im Mixed Team-Wettbewerb, mit Platz vier im Einzel der Männer und Platz sechs des Frauen-Teams waren ein sehr gutes Ergebnis. Mit Natascha Hiltrop haben wir eine Doppelsiegerin der Paralympics in unseren Reihen – ein sensationeller Erfolg. Im olympischen Schießsport sind wir mit einer starken Mannschaft und entsprechend hohen Erwartungen angereist, die sich am Ende leider nicht vollumfänglich erfüllten. Eine jede Starterin und ein jeder Starter aus dem Team Deutschland gibt bei den Olympischen Spielen sein Bestes, keine Frage. Ebenso waren die Weltranglistenpositionierungen hervorragend. Trotz der Finalteilnahmen und Top-Ten-Platzierungen (und manches Mal ohne dem nötigen Quäntchen Glück in Paris und Chateauroux) geht es jetzt im Bereich Leistungssport darum, gründlich zu analysieren und unsere Schlüsse für die kommenden Olympischen Spiele zu ziehen. An dieser Stelle ein persönliches Wort: Mit Gerhard Furnier haben wir unseren Vizepräsidenten Sport im Herbst vergangenen Jahres überraschend verloren. Die schmerzliche Lücke, die er menschlich und fachlich hinterlässt, ist ohne Frage groß. Wir sind ihm zu tiefem Dank für seine Leistungen verpflichtet und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Zum Ende meines Berichtes noch ein wesentliches Thema für unseren Verband und seine Zukunft: Wie Sie wissen, stellen DSB-Präsidium und Gesamtvorstand gemeinsam im Rahmen der Delegiertenversammlung in Schwäbisch Gmünd einen Antrag auf eine Beitragsanpassung zum 1. Januar 2027. Es geht um die finanzielle Zukunftssicherung des Dachverbandes mit seinen vielfältigen Aufgaben. Ich hoffe, dass die Delegierten der Landesverbände die Notwendigkeit erkennen und zustimmen, um die Zukunft des DSB als modernen, erfolgreichen und professionellen Verband mit seinen beiden Säulen Sport und Tradition gestalten zu können. Dafür stelle ich mich mit meinem Präsidium im Rahmen der ebenfalls beim Deutschen Schützentag anstehenden Präsidiumswahlen zur Wiederwahl. Ich beende meinen kurzen Überblick, wie ich ihn begonnen habe: Mit einem herzlichen Dankeschön an alle, die unseren Verband unermüdlich unterstützen. In unserem gesamten Verband, angefangen in den Vereinen bis hoch zum Bundesverband wird Ehrenamt gelebt und gepflegt, was längst nicht immer eine einfache Aufgabe ist. Ein ebensolcher Dank geht an Partner und Förderer, die uns bei unserer Arbeit im Sport, im Brauchtum und für die Traditionspflege maßgebliche Stützen sind. Nicht weniger wichtig sind mir Dank und Gruß in Richtung unserer Partnerverbände, in Deutschland und weit darüber hinaus. Schließlich gebührt meiner Präsidiumskollegin und meinen -kollegen sowie allen hauptamtlichen Mitarbeitenden mein Dank für die gute, zielgerichtete und stets konstruktive Mit- und Zusammenarbeit.  Hans-Heinrich von Schönfels Präsident Jahresbericht 2023/2024 – Präsident Jahresbericht 2023/2024 – Präsident Deutsch–israelisches Projekt DM München Kehat Schor-Pokal zum zweiten Mal vergeben Am 30. August 2024, also im Rahmen der Deutschen Meisterschaft auf der Olympiaschießanlage Hochbrück, gab es eine besondere, durchaus geschichtsträchtige Veranstaltung. Zum zweiten Mal wurde der Kehat-Schor-Gedächtnispreis verliehen. Mit diesem Preis hält der Deutsche Schützenbund das Gedenken an Kehat Schor, den beim Terroranschlag bei den Olympischen Spielen 1972 getöteten israelischen Schießsporttrainer, aufrecht. In einer Feierstunde wurde in Anwesenheit des israelischen Schießsportverbandspräsidenten Michael Rohar, der Generalkonsulin des Staates Israel und weiterer Ehrengäste die Preisverleihung vorgenommen. Die Auszeichnung geht an den ringbesten Schützen des Wettbewerbs Kleinkalibergewehr Dreistellungskampf Jugend (weiblich oder männlich) und wird jährlich vergeben.

Seite 22 Seite 23 Innerverbandlicher Austausch von Ideen und Anliegen Bekanntlich verfügt der 1. Vizepräsident nicht über ein festes Ressort, ihm ist also im Gegensatz zu den übrigen Vizepräsidenten kein eigener Arbeitsbereich innerhalb des Präsidiums zugewiesen. Im Gegenteil: Von ihm wird thematisch wie zeitlich Flexibilität verlangt, die ich im Berichtszeitraum gerne aufbrachte. So versteht sich meine Position in erster Linie als direkte Vertretung des Präsidenten, der nicht alle Aufgaben und Termine selbst wahrnehmen kann. Die Fülle an Themen und Terminen belegte dies in den Jahren 2023 und 2024 einmal mehr sehr deutlich. Jahresbericht 2023/2024 – 1. Vizepräsident Jahresbericht 2023/2024 – 1. Vizepräsident Lars Bathke 1. Vizepräsident des Deutschen Schützenbundes Darüber hinaus vertrete ich meine Kollegin und die Kollegen des Präsidiums für den Fall, dass sie zu wichtigen Terminen verhindert sind oder Entlastung benötigen. Auch die interne Kommunikation, gerade im Präsidium und zwischen den Landesverbänden, die Begleitung von Veranstaltungsmanagement/-organisation im Verband, sowie das Thema Gleichstellung sind wesentliche Säulen meiner Arbeit. Gerade besondere Vereinsjubiläen, beispielsweise zu einem 250-jährigen, 300-jährigen oder noch längerem Bestehen, sind eine nicht nur schöne, sondern willkommene Gelegenheit für das Präsidium und den 1. Vizepräsidenten, die kontinuierliche und nachhaltige Arbeit der Vereine für unser Schützenwesen zu würdigen und diese auch öffentlich sichtbar darzustellen. Wie immer gilt dabei: Bitte kündigen Sie diese großen Jubiläen und Festveranstaltungen dem Präsidium mit längerem zeitlichen Vorlauf an, damit wir sie rechtzeitig in unseren Terminkalender aufnehmen können. Zudem sind für besondere Vereinsjubiläen auch besondere Auszeichnungen von Seiten des Deutschen Schützenbundes vorgesehen, etwa Fahnennägel für Vereine ab dem 125-jährigen Bestehen oder Miniaturbanner für Vereine mit rundem Jubiläum ab 400 Jahre. Bitte beantragen Sie diese als Vereinsvorsitzender schriftlich beim zuständigen Landesverband, die Verleihung (des Miniaturbanners) erfolgt dann in der Regel durch ein Präsidiumsmitglied des DSB bzw. durch den zuständigen Landesverband im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung vor Ort. Die Vertretung unserer Interessen, also der Anliegen der Sportschützinnen und Schützen, in den nationalen Dachverbänden, aber auch gegenüber Behörden und anderen Organisationen unseres Landes, gehört bekanntlich ebenfalls zu den Aufgaben des 1. Vizepräsidenten. Im Frühjahr 2023 gab es in diesem Zusammenhang bereits einen äußerst traurigen Anlass mit dem Amoklauf in Hamburg. Im Sinne unseres Verbandes war mir dabei ein konstruktiver Dialog und das entsprechende Angebot dazu – beispielsweise in Richtung Innenbehörde der Hansestadt – besonders wichtig. Gesprächsangebote schaffen, in den Dialog eintreten und unsere Position in den Bereichen Waffenrecht, Leistungs- und Breitensport sowie Tradition immer wieder anschaulich erläutern, das sind Aspekte unserer Arbeit, denen auch zukünftig viel Bedeutung zukommen werden. Aber auch innerverbandlich lag mir in den zurückliegenden zwei Jahren der gute Kontakt zwischen den Landesverbänden, also der Austausch von Ideen und Anliegen, am Herzen. Neben Präsidententreffen, die sich mit aktuellen Themen auf Landes- und Bundesebene befassten, konnte ich mich konstruktiv beim Austausch im Blick auf eine mögliche Weiterentwicklung des Schützentages und der Bundeskönigsschießen unseres Verbandes einbringen, auch in enger Abstimmung mit dem Bundesjugendvorstand und dem Vizepräsidenten Jugend. Die zurückliegenden zwei Jahre haben erneut deutlich gezeigt, wie wichtig Dialog und Kontaktpflege – nach innen und nach außen – sind, ich habe es eingangs erwähnt. Denn: Wir sind eine Gemeinschaft, die zusammenhält und füreinander da ist. Ein herzliches Dankeschön geht am Ende dieses Berichtszeitraums an meine Kollegin und die Kollegen im DSB-Präsidium für die gute Zusammenarbeit in freundschaftlicher Atmosphäre. Auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bundesgeschäftsstelle in Wiesbaden bedanke ich mich für die ausgezeichnete Unterstützung. Und – last but not least – bei allen Schützinnen und Schützen in den Landesverbänden und in den Vereinen für ihren großen ehrenamtlichen Einsatz im Sinne unseres Schützenwesens. 

Seite 24 Seite 25 Neue Entwicklungen im Waffen- und Umweltrecht In den zwei Jahren seit unserem letzten Deutschen Schützentag und der Delegiertenversammlung konnten wir zwei vermeintlich gegenläufige Tendenzen beobachten: In der Sache beschäftigen uns die großen und durchaus bekannten Themen im Waffen- und – wenn es um Blei im Schießsport geht – im Umweltrecht nach wie vor sehr intensiv. In den Details gab es jedoch durchaus neue Entwicklungen, nicht immer zum Positiven für unseren Sport, wie wir erst im vergangenen Jahr und trotz intensiver Interventionen feststellen mussten. Jahresbericht 2023/2024 – Recht Walter Wolpert Vizepräsident Recht Im Folgenden möchte ich daher eine aktuelle Einordnung leisten und auch auf die verschiedenen Maßnahmen zur Interessensvertretung für unseren Sport eingehen. Waffenrecht – „Gut gemeint ist manchmal schlicht das Gegenteil von gut gemacht“ – so lässt sich der aktuelle Kurs im Waffenrecht auf nationaler Ebene wohl treffend überschreiben. Wir haben frühzeitig vor den jüngsten Verschärfungen gewarnt und unsere Ablehnung ausführlich begründet. In der 195. Sitzung des Deutschen Bundestages wurden sie dann jedoch, als Reaktion auf das schreckliche Messerattentat in Solingen und in Form eines „Sicherheitspaketes“, mit den Stimmen der Ampelkoalition verabschiedet. In der Debatte im Vorfeld war erneut deutlich geworden, welche weitreichende Kritik am gesamten Sicherheitspaket – selbst aus Reihen der Regierungsfraktionen - besteht, das neben Änderungen am Waffengesetz auch Änderungen an einer Vielzahl weiterer Gesetze (Asyl-, Aufenthalts-, Asylbewerberleistungs-, Sprengstoff- und Bundesjagdgesetz) beinhaltet. Mit der Verabschiedung des Gesetzes wird es zu einer Reihe von Verschärfungen kommen, die nichts mit dem Kampf gegen islamistischen Terrorismus oder Messerkriminalität zu tun haben, dafür aber die Legalwaffenbesitzer direkt treffen und ihnen weitere bürokratische Hürden auferlegen, ohne dabei etwas zur öffentlichen Sicherheit beizutragen – dies die vielfach mit Nachdruck vorgebrachte Kritik des DSB und der weiteren Verbände der Legalwaffenbesitzer: • Die Änderungen des Waffengesetzes hätten die schrecklichen Taten von Mannheim und Solingen nicht verhindert. Beide Attentate haben in einer Waffenverbotszone stattgefunden, mit Messern, die bereits verboten waren. • Gleichzeitig wurde erneut die Chance vertan, durch Änderungen des Waffengesetzes in anderen Punkten – die der DSB und andere Verbände u. a. in ihren Stellungnahmen im Rahmen der Evaluation 2023, aber auch in den letzten Wochen vor der Beschlussfassung im Bundestag eingebracht haben – einen tatsächlichen Sicherheitsgewinn zu erzielen, der zudem zu einer Reduzierung der überbordenden Bürokratie für Behörden und Legalwaffenbesitzer geführt hätte. Und so bleibt mit Verabschiedung des „Sicherheitspakets“ die maßlose Enttäuschung über Inhalt und Vorgehen des Gesetzgebungsverfahrens. Statt das Waffengesetz vom Grunde auf zu evaluieren und zusammen mit Bundes- und Landesbehörden, Verbänden, Vollzugsorganen, Rechts- und Waffenexperten sowie den Betroffenen wirkungsvoll zu überarbeiten, wurde ein auch handwerklich schlechtes Gesetz verabschiedet, das zum Gegenteil dessen führt, was es bewirken sollte, und gleichzeitig die wahren Probleme – die illegalen Waffen und den mangelhaften Vollzug bestehender Gesetze – völlig aus den Augen verliert. Denn es gibt kein Gesetzes-, sondern ein Vollzugsdefizit. Die Darstellung dieses entscheidenden Sachverhaltes wird von uns auch zukünftig mit Nachdruck betrieben. Mit Spannung erwarten wir in diesem Zusammenhang die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl 2025, um bereits im Rahmen der Erarbeitung der Koalitionsvereinbarung die Interessen der Sportschützen einzubringen. Blei – Unser Präsident hat es in seinem Bericht schon dargelegt: Das Thema der möglichen Beschränkung bleihaltiger Munition begleitet uns nun schon seit einigen Jahren umfassend und intensiv, längst nicht nur innerhalb der Bundesrepublik. Der Fokus liegt dabei auf europäischer Ebene auf „Outdoor“-Schießständen und – aus deutscher Sicht – insbesondere der Frage der weiteren Verwendung bleihaltiger Schrotmunition im Flintenbereich. Seit März 2023 liegt der Abschlussbericht der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) zu einer möglichen Beschränkung vor. Die Europäische Kommission legte ihren Gesetzesvorschlag erst kürzlich, genauer gesagt im Februar 2025, vor. Im vergangenen Jahr hatten sicher auch die Wahlen zum Europäischen Parlament den weiteren Fortgang verzögert. Bei der Auswertung des Gesetzesvorschlags der EUKommission lässt sich zusammenfassen, • dass es für die weitere Verwendung bleihaltiger Kugelmunition nach einer fünfjährigen Übergangsfrist – in der sich nichts ändert – zu einer Ausnahmereglung kommt, mit der einzigen Bedingung, dass die bleihaltige Munition ausschließlich auf einem Schießstand verschossen werden darf. Die seinerzeit seitens der ECHA vorgeschlagenen, unter anderem baulichen Risikominimierungsmaßnahmen finden sich im Vorschlag der Kommission nicht wieder. • Im Gegensatz zur Kugel-Munition sind für den Bereich der bleihaltigen Schrot-Munition weit restriktivere Vorgaben geplant: So soll es nach einer ebenfalls fünfjährigen Übergangsfrist zu einer Ausnahmeregelung (zunächst befristet für weitere zehn Jahre nach Ende der Übergangsfrist) für die weitere Verwendung von Blei-Schrot kommen, vorausJahresbericht 2023/2024 – Recht

Seite 26 Seite 27 Jahresbericht 2023/2024 – Recht gesamten Bleiproduktion. Von diesen 50.000 Tonnen Bleimunition werden unterschiedlichen Angaben entsprechend zwischen 14.000 und 25.000 Tonnen – also rund 0,2 % der gesamten Bleiproduktion – in die Umwelt abgegeben. Das bedeutet jedoch nicht, dass dieser schon sehr kleine Anteil nicht auch wieder eingesammelt werden würde. Ich warne an dieser Stelle ausdrücklich, ein weiteres Bürokratiemonster mit weiteren Verboten zu schaffen, um einen marginalen, vermeintlichen Nutzen zu erzielen. Bei solchen Entscheidungen auf europäischer Ebene geht es, man muss es in dieser Deutlichkeit sagen, auch um die Akzeptanz der Politik als Ganzes bei den Bürgerinnen und Bürgern! Das Multimediaportal mit vielen guten Argumenten und zahlreichen Hintergrundinformationen rund um das Thema bleihaltige Munition steht Ihnen nach wie vor unter www.dsb.de/blei zur Verfügung. Geben Sie diesen Link gerne weiter! Zu deutlich Erfreulicherem: Wir konnten im Berichtszeitraum gleich eine Reihe von Treffen und Zusammenkünften am Bundesstützpunkt Wiesbaden, aber auch direkt in Berlin durchführen, um uns über das Waffenrecht und die aktuellen Entwicklungen persönlich auszutauschen. Dass das nötiger denn je ist, beweisen meine obigen Ausführungen zweifelsohne. Es ist wichtig, mit der Politik im Gespräch zu sein und gemeinsam über elementare Themen für den DSB und unsere Mitglieder zu sprechen, damit der Schießsport auch zukünftig ein anerkannter Sport in Deutschland bleibt, der ohne zusätzliche Auflagen betrieben werden kann. Besonders nennen möchte ich das Treffen mit einem durchaus hochkarätigen CDU-Trio aus Hessens Innenminister Peter Beuth sowie den beiden Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann und Ingmar Jung. Henrichmann ist Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für das Waffenrecht und Mitglied im Innenausschuss des Deutschen Bundestages. Bei unserem Treffen gesetzt der entsprechend anerkannte Schießstand erfüllt eine Reihe bürokratischer Auflagen (z.B. Meldepflichten) und hält bestimmte bauliche (z.B. Wall/Netze etc.) und betriebliche (Prüf- und Reinigungsintervalle) Vorgaben ein. • Grundlegende Ausnahmereglungen sind auch für die Verwendung bleihaltiger Munition im Zusammenhang mit Brauchtums- und Traditionsschießen – also Schützenfeste, Vogelschießen etc. – sowie bei der Verwendung von Vorderladerwaffen und deren Replika vorgesehen. Positiv ist deshalb insgesamt festzuhalten, dass es mit dem vorliegenden Gesetzesvorschlag aus deutscher Sicht zu keinen Einschränkungen für die weitere Verwendung bleihaltiger Kugel-Munition für das Sportschießen kommen wird. Gleichzeitig sind die Einschränkungen im Bereich der Schrot-Munition aus unserer Sicht nicht verhältnismäßig und praktisch schlichtweg nicht umsetzbar. Bereits zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Berichts stand für uns daher fest, dass wir nach einer eingehenden Prüfung des Dokuments eine Stellungnahme abfassen und auf die verantwortlichen Stellen in Berlin zugehen werden. Es wird erneut Teamarbeit nötig werden, auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene, wie wird das bereits sehr abgestimmt in den zurückliegenden Jahren getan haben. Mit mehreren Stellungnahmen im Verfahren der ECHA, einem gemeinsamen Forderungskatalog mit den weiteren betroffenen deutschen Verbänden und auch einem Multimedia-Portal zum Thema wurden gewichtige Argumente dargelegt, warum ein professionelles Blei-Management zielführender und wesentlich angemessener ist als ein pauschales Verbot. Mit dieser deutlichen Positionierung sind wir ebenso an die Verantwortlichen im Kabinett der EU-Präsidentin von der Leyen wie auch an die Mitglieder des Sportausschusses des Deutschen Bundestags herangetreten. Wir sind dabei stets sehr abgestimmt aufgetreten, die Gespräche in Brüssel haben wir gemeinsam mit dem Präsidenten des Weltschießsportverbandes ISSF, Luciano Rossi, geführt. Im Verlauf dieses Prozesses haben wir viel Zustimmung und Unterstützung für unser Anliegen erfahren, was von großer Bedeutung ist, denn es geht um das traditionelle und sportliche Schießen gleichermaßen. Ich möchte an dieser Stelle nochmals einige Zahlen sprechen lassen: Es werden in der EU jährlich 10 Millionen Tonnen an Blei produziert. Davon werden 50.000 Tonnen Blei für die Produktion bleihaltiger Munition für den Schießsport verwendet, das sind 0,5% der Jahresbericht 2023/2024 – Recht Pageflow Blei Seit gut zwei Jahren präsentiert der Deutsche Schützenbund Fakten und Informationen zum professionellen Bleimanagement im Schießsport in einem Multimedia-Portal. Neben der besonders anschaulichen Darstellung eines durchaus komplexen Themas kommen erstmals und gebündelt ausgewiesene Experten – darunter Leistungssportler, Olympiasieger, Bundestrainer und Verbandsvertreter – in Interviews zu Wort, um die enorme Bedeutung optimaler Munition für den Schießsport zu erläutern. Die Bedienung ist besonders intuitiv: Durch die verschiedenen Themenbereiche wird bequem „gescrollt“, auf Handy und Tablet am besten im Querformat mit einem Wisch von unten nach oben, auf Laptops und PCs mit einem Dreh am Mausrad. Probieren Sie es selbst aus! www.dsb.de/blei Unsere Forderungskataloge Das Thema Waffenrecht ist für unseren Verband naturgemäß ein sehr wichtiges. Mit Nachdruck hat sich der Deutsche Schützenbund für eine Politik mit Augenmaß sowohl vor der Europawahl 2024 als auch vor der Bundestagswahl 2025 eingesetzt. Der Tenor dabei: Sportschießen ist ein friedliches Hobby, das von vielen Millionen Menschen auf der ganzen Welt mit Sportwaffen betrieben wird. Seit Jahrhunderten verbindet der Schießsport Völker und Generationen. Kaum etwas ist in Europa so umfassend und streng geregelt, eingeschränkt und kontrolliert wie der private Waffenbesitz. Entsprechend forderte der DSB wiederholt eine Garantie über den Fortbestand des legalen privaten Waffenbesitzes im Rahmen der geltenden, bereits sehr restriktiven Gesetzeslage, um dadurch den Erhalt der schießsportlichen Vielfalt in allen unseren Disziplinen zu sichern und zugleich den Abbau der überbordenden Bürokratie. Praxisgerechte Regelungen sind gefordert, wie wir beispielsweise auch im Rahmen der Parlamentarischen Abende 2024 und 2025 in Berlin im Rahmen der „Grünen Woche“ gemeinsam mit Jägern und Förstern deutlich unterstrichen.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDAzMjI=