DER PRÄSIDENT

4 Dazu ist der DSB in engem Austausch mit unseren „Leidensgenossen“. So führten wir erstmals eine gemeinsame Sitzung der Präsidien des DSB und des Deutschen Jagdverbandes durch, auf der die gemeinsame Haltung bekräftigt und weitere Maßnahmen, inklusive direkter Kontaktaufnahme zu politischen Entscheidungsträgern, getroffen wurde. Umweltrecht / Blei Ein zweites, den Schießsport besonders herausforderndes Thema ist die mögliche Beschränkung der Nutzung bleihaltiger Munition auf Outdoor-Schießständen. Klar ist, dass im GeltungsbereichderBeschränkungnurdie„Outdoor“- Schießstände liegen und hier schwerpunktmäßig die weitere Verwendung bleihaltiger Schrotmunition für den Flintenbereich in Frage steht. Seit März 2023 liegt der Abschlussbericht der EuropäischenChemikalienAgenturzueinermöglichen Beschränkung vor, unseren aktuellen Informationen zufolge soll die Europäische Kommission im nächsten Frühjahr einen Gesetzesvorschlag vorlegen. Der DSB hat sich von Beginn an sehr intensiv auf nationaler undeuropäischer Ebene indieBlei-Debatte eingeschaltet. Mit mehreren Stellungnahmen im Verfahren der Europäischen Chemikalienagentur, einem gemeinsamen Forderungskatalog mit den weiteren betroffenen deutschen Verbänden, einem Multimedia-Portal zum Thema und zahlreichen GesprächenmitdenpolitischVerantwortlichenhaben wir Argumente dargelegt, warum ein professionelles Blei-Management zielführender und wesentlich angemessener ist als ein pauschales Verbot. Und nach unseren Informationen aus Brüssel wird auch die Europäische Kommission Ausnahmeregelungen für die weitere Verwendung bleihaltiger Munition im Schießsport in ihren Gesetzentwurf schreiben – die Bedingungen dieser Ausnahmen bleiben bis dahin aber freilich offen. Hier nochmals ein paar konkrete Zahlen, um zu verdeutlichen, worum es eigentlich geht: Es werden in der EU jährlich zehn Millionen Tonnen an Blei produziert. Davon werden 50.000 Tonnen Blei für die Produktion bleihaltiger Munition für den Schießsport verwendet, das sind 0,5 % der FINANZEN Beitragserhöhung 2025 & 2027 Bereits im Vorfeld des Deutschen Schützentages 2023 haben wir uns imPräsidium intensiv mit der finanziellen Zukunft des Verbandes auseinandergesetzt. Auf Basis der Hinweise der Rechnungsprüfer und des Bundesausschusses Finanzen wurden die Haushaltszahlen und deren erwartbare Entwicklung in den nächsten Jahren eingehend geprüft und analysiert. Angesichts der dabei prognostizierten, zunehmend negativen Haushaltsabschlüsse in den nächsten Jahren haben wir im Sinne einer vorausschauenden Verbandsführung entschieden, im Rahmen der Delegiertenversammlung 2023 einen Antrag auf Beitragsanpassung zu stellen. Die Delegierten hatten einer Beitragserhöhung von 50 Cent ab dem 01.01.2025 zugestimmt und eine weitere Erhöhung ab 2027 in Aussicht gestellt. Dabei geht es vor allem um die finanzielle Zukunftssicherung des Dachverbandes mit seinen vielfältigenAufgaben. Vorrangiggeht esdabei umdie Sicherung sportlicher Erfolge (Leistungssportförderung und optimale Betreuung der Sportlerinnen und Sportler, internationale Veranstaltungen, Förderung des nicht-olympischen Sports) sowie die Förderung bzw. Sicherung des ehrenamtlichen Engagements (Erhöhung der Verpflegungspauschale). Ein gesamten Bleiproduktion. Von diesen 50.000 Tonnen Bleimunition werden unterschiedlichen Angaben entsprechend zwischen 14.000 und 25.000 Tonnen – also rund 0,2 % der gesamten Bleiproduktion – in die Umwelt abgegeben, wobei das nicht bedeutet, dass dieser schon sehr kleine Anteil nicht auch wieder eingesammelt werden würde. Das zeigt einmal die Relationen, um die es hier geht – ja, hier wird ganz offensichtlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen! Es wird mit einem riesigen Aufwand ein weiteres Bürokratiemonster und weitere Verbote geschaffen, um einen marginalen, vermeintlichen Nutzen zu erzielen. Wir werden uns im Gesetzgebungsverfahren weiter für praktikable Lösungen mit Augenmaß einsetzen.

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