Berichtsheft zum 63. Deutschen Schützentag

65 63. Deutscher Schützentag Berichte Schießsports. Diese jährlichen Treffen sind ungemein gewinnbringend, einerseits um in einzelnen Aspekten unmittelbar von unseren Nachbarn zu lernen, andererseits um gemeinsame Positionen für die Arbeit auf internationaler Ebene zu erarbeiten. Besonders gilt dies für den Bereich des Internationalen Schießsport Verbandes ISSF. Mit großer Erleichterung und Zufriedenheit konnten wir Ende 2022 bei der ISSF-Generalversammlung den Wechsel an der ISSF-Spitze zur Kenntnis nehmen, hatten wir doch im Vorfeld einiges in diesen Wechsel investiert und uns als Verband auch entsprechend klar positioniert. Gemeinsam mit dem neuen Präsidenten Luciano Rossi und dem neuen, deutschen Generalsekretär Willi Grill werden wir uns für eine positive Entwicklung des internationalen Schießsports einsetzen. Nachdem Präsident von Schönfels und der Unterzeichner im Laufe des Jahres 2022 aufgrund der negativen Entwicklung in sportfachlichen Fragen und bezüglich der Beziehungen zum IOC die Ämter im Verwaltungsrat bzw. dem Präsidium bei der russisch geführten ISSF zurückgegeben hatten, wurde der Verfasser erneut zum Vorsitzenden der Technischen Kommission gewählt. Darüber hinaus sind zukünftig folgende deutsche Verbandsvertreter in den Gremien der ISSF vertreten, um dort die Zukunft des internationalen Schießsports mitzugestalten: Christian Michael (Kampfrichter-Komitee), Tina Madronitsch (StatutenKomitee), Dr. Stefan Nolte (Medizinisches Komitee), Claudia Kulla (Trainer Komitee), Bodo Gißke (Flinten-Komitee), Matthias Mail (Komitee für Laufende Scheibe), Andreas Friedrich (Nachhaltigkeitskomitee) und Frank Hübner (Target Sprint Komitee). Besonders freue ich mich, dass mit Christian Reitz auch weiterhin ein Repräsentant der deutschen Athleten im Athleten-Komitee der ISSF vertreten ist. Wir werden uns als DSB gemeinsam für eine positive Entwicklung unseres Weltverbandes einsetzen. Es ist dringend notwendig. Denn gerade im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles sind noch einige Herausforderungen zu meistern, um weiterhin fester Bestandteil des Olympischen Programms – und dies mit möglichst vielen Wettbewerben und Quotenplätzen – zu bleiben. Im Rahmen des Kongresses des Weltbogensportverbandes WA am Rande der Weltmeisterschaft 2021 in Yankton/USA standen ebenfalls Wahlen auf der Tagesordnung. Dort konnte mit Martin Bauer (Medizinisches Komitee) ein deutscher Vertreter wiedergewählt werden, weitere Deutsche standen nicht zur Wahl. Zusammen mit den nicht zur Wahl stehenden Jörg Brokamp als Vizepräsident und Sabrina Steffens als Mitglied des Kampfrichterkomitees ist auch im Weltbogensportverband eine weiterhin starke DSB-Repräsentanz sichergestellt. Glücklicherweise stellt sich hier die Situation mit Blick auf zukünftige Olympische Spiele deutlich positiver da. Neben den gesetzten Recurve-Wettbewerben – nach Hinzunahme des Mixed-Wettbewerbs inzwischen fünf Wettbewerbe – wird zumindest für Los Angeles 2028 sehr intensiv über die zusätzliche Durchführung von olympischen Compound-Wettbewerben mit dem IOC und dem dortigen Organisationskomitee diskutiert. vor allem die Gewinnung von qualifizierten Fachkräften in dem oft zitierten „War for talents“ entwickelt sich zum wichtigsten Zukunftsthema auf der Agenda vieler Unternehmen und Verbände. Gute Mitarbeiter stellen eine der wichtigsten und zugleich auch knappsten Ressourcen des Unternehmenserfolgs dar. Wenngleich der DSB kein gewinnorientiertes Unternehmen ist, bedeuten auch für ihn die aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt eine zentrale Herausforderung, um den vielschichtigen Anforderungen an einen Bundesverband gerecht werden zu können. Anhand der bestehenden personellen Unterdeckung – ich verweise hier auf den konkreten Stellenplan der als Anlage 3 zum Bericht der Rechnungsprüfer in diesem Heft zu finden ist – lässt sich unmittelbar die Schwierigkeit bei der adäquaten Besetzung der Stellen ablesen – und gleichzeitig auch, dass das „Mehr“ an Aufgaben und Anforderungen der letzten Jahre, nicht mit einem proportionalen „Mehr“ an personeller Ressource abgedeckt werden konnte, sondern die bisherigen Stelleninhaber häufig die Mehrarbeit leisten. Dennoch freue ich mich angesichts des Endes der CoronaPandemie sagen zu können, dass es trotz der vielfältigen Herausforderungen, die die Pandemie und der Ukraine-Krieg zusätzlich zum sonst üblichen Tagesgeschäft für uns alle bereit halten, gelungen ist, den Geschäftsbetrieb zu jeder Zeit aufrecht zu erhalten und alle stattgefunden Prüfungen erfolgreich und ohne Beanstandungen zu absolvieren. Im Bereich Buchhaltung und Rechnungswesen wurde dabei stets auch die sparsame Haushaltsführung bestätigt. Verbands- und sportpolitische Vertretung Vertreter des Deutschen Schützenbundes nahmen im Berichtszeitraum an den jährlichen Mitgliederversammlungen des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner angeschlossenen Institutionen und Gremien sowie den Generalversammlungen und weiteren Gremiensitzungen des Internationalen Schießsportverbandes ISSF, des Internationalen Bogensportverbandes WA, der Europäischen Schießsportkonföderation ESC, des Europäischen Bogensportverbandes WAE, der Internationalen Armbrust Union IAU und des Internationalen Verbandes für das Jagdliche Sportschießen FITASC teil. Die Vertretung des Deutschen Schützenbundes im nationalen und internationalen Kontext ist weiterhin – angesichts zunehmender Herausforderungen im Sport vielleicht sogar mehr denn je – von zentraler Bedeutung, um dort an vorderster Stelle die Interessen des Verbandes vertreten zu können. Insofern bin ich froh, dass der Deutsche Schützenbund seinen nationalen, europäischen und internationalen Einfluss im Sinne seiner Mitglieder in den zurückliegenden zwei Jahren weiter festigen konnte. Fester Bestandteil ist dabei auf internationaler Ebene neben den Sitzungen der europäischen und Weltverbände auch ein regelmäßiger, sehr enger Austausch mit unseren deutschsprachigen Nachbarverbänden im Bereich des

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