49 63. Deutscher Schützentag Berichte ehrenamtlichen sowie hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Schützenbundes verschriftlicht. Um nun ein umfassendes Good Governance-Konzept zu entwickeln, hat der DSB auf meinen Vorschlag hin seither folgende Punkte umgesetzt: • Mit der Formulierung von Verhaltensrichtlinien will der DSB − über die bisher im Verband existierenden Verhaltens- und Führungsrichtlinien hinaus − Good Governance im Verbandshandeln systematisch verankern. • Um transparent mit möglichen Interessenskonflikten seiner Entscheidungsträger umzugehen, veröffentlicht der DSB ein Interessenregister für seine ehrenamtlichen Präsidiumsmitglieder. • Der DSB hat mit Frau Dr. Christa M. Thiel – Rechtsanwältin und ehemalige Präsidentin des Deutschen Schwimmverbandes − eine Good Governance-Beauftragte eingeführt, die als unparteiische, externe Stelle Hinweise auf Pflichtverletzungen entgegennimmt und prüft. Erweisen sich solche Meldungen als berechtigt, gibt sie eine Empfehlung für die Entscheidungsgremien. Sie berät den Verband, wie mit bestimmten Situationen oder potenziellen Konfliktfällen umzugehen ist. • Der DSB hat sich zudem der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ von Transparency International Deutschland e.V. angeschlossen. Ziel der Initiative ist es, ein möglichst breites Aktionsbündnis innerhalb der Zivilgesellschaft herzustellen, das sich auf die wesentlichen Parameter für effektive Transparenz einigt. Die Wichtigkeit eines solchen Good Governance-Konzeptes ist unter anderem daran erkennbar, dass der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bzw. das Bundesministerium des Innern im Rahmen des Potential Analyse Systems (PotAS) Finanzmittel der Öffentlichen Hand bewilligt und das Vorliegen eines Good Governance-Konzeptes in die Bewertung im Rahmen des Punktesystems mit einfließt. Mit diesem Good Governance-Konzept sind wir damit als Verband besser aufgestellt als so manch anderer Sportverband. Es freut mich sehr, dass wir Schützen damit nahtlos an unsere historische Bedeutung bei der Gründung der Bundesrepublik anknüpfen und positive Werte als Grundlage unseres Handelns in der Gesellschaft in den Vordergrund stellen. Zum Abschluss meines Berichts geht mein herzlicher Dank an die Kolleginnen und Kollegen im Präsidium sowie im Gesamtvorstand für ihr Engagement und die konstruktive Zusammenarbeit. Ich danke zudem den Kolleginnen und Kollegen der genannten Arbeitsgruppen für ihre überaus engagierte Mitarbeit und nicht zuletzt jedem einzelnen Mitglied in unseren Schützen- und Bogensportvereinen für die dort geleistete wertvolle Arbeit „an der Basis“. Sie finden sie zum Download als PDF auf den Onlineseiten des DSB. Dieses Handbuch bietet ehrenamtlich Engagierten und hauptamtlich Mitarbeitenden in Schützen- und Bogensportvereinen, die in ihren Vereinen als Ansprechpersonen für das Thema Engagementförderung fungieren, praktische Hilfen und Materialien für ihre Arbeit. Es ist als „Workbook“ angelegt und so aufgebaut, dass Schützen- und Bogensportvereine eigenständig damit arbeiten können. Der Aufbau der hier vorliegenden Texte und Materialien orientiert sich an dem Modell des „Lebenszyklus des freiwilligen Engagements“ und dessen zehn Schritte, von der Bedarfsanalyse, über die Ansprache und Gewinnung von Ehrenamtlichen, die Aus- und Weiterbildung bis hin zur Anerkennung freiwilligen Engagements. Flankiert wird diese „Arbeitshilfe Ehrenamt“ durch Flyer, Webinare und einen ersten digitalen Erklärfilm. Ich bin mir sicher, dass mit diesem Angebot eine gute Grundlage geschaffen wurde, mit der Sie in Ihren Vereinen − aber auch auf den anderen Ebenen des Deutschen Schützenbundes − die Tätigkeit der Ehrenamtlichen verbessern, neue Freiwillige finden und gewinnen sowie diese Engagierten besser binden können, um so Ihren Verein zukunftssicher aufzustellen. Ziel ist es nun in einem nächsten Schritt in den Landesverbänden sogenannte Ehrenamtskoordinatoren einzusetzen, die als Ansprechpartner und Multiplikatoren dienen, um das Ehrenamtskonzept möglichst breitflächig in den Landesverbänden zu etablieren. Erste Landesverbände sind diesen Schritt bereits gegangen und ich kann Sie an dieser Stelle nur ermutigen, ebenfalls den Nutzen des Ehrenamtskonzeptes für sich und Ihren Verein bzw. Landesverband zu erkennen und umzusetzen. Ethik und Good Governance Neben den Aufgabenfeldern „Mitgliedergewinnung“ und „Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen“ besteht mit dem Thema „Ethik und Good Governance“ ein Aufgabenfeld, das gerade in den letzten Jahren immer stärker in den Blickpunkt einer kritischen Öffentlichkeit gerückt ist. Sport steht für Fair Play, das Einhalten von Regeln und fairen Wettbewerb – Begriffe, die auch den Ansatz von guter Verbandsführung kennzeichnen. Good Governance beschreibt diesen Anspruch, die zur Verfolgung der Verbandsziele notwendige Verbandssteuerung und das Verbandshandeln an ethischen Maßstäben auszurichten. Grundlage einer Good Governance-Arbeit sind die folgenden vier Prinzipien: 1. Integrität, 2. Transparenz, 3. Verantwortlichkeit und Rechenschaftspflicht, 4. Partizipation und Einbindung. Seit dem Jahr 2017 gilt im DSB bereits der Ethik-Code, der Grundsätze für die Sportlerinnen und Sportler sowie für alle
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