Berichtsheft zum 63. Deutschen Schützentag

15 63. Deutscher Schützentag Protokoll Das Projekt wurde zwar teurer als 2007 geplant, hält sich aber in dem von uns prognostizierten Rahmen. Die Mehrkosten können nur durch eine vorausschauende Haushaltspolitik kompensiert werden, so dass wir mit Stolz auf das Geschaffene blicken können und wir uns freuen dürfen, unseren Sportlern im Leistungs-, aber auch im Breitensport, eine solche Heimstätte bieten zu können. Allen Beteiligten bei der Umsetzung, nicht zuletzt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Geschäftsstelle, meinen herzlichen Dank. Das Projekt hat sicherlich die eine oder andere schlaflose Nacht gekostet, aber es hat sich letztendlich gelohnt. Was uns in den gesamten vier Jahren immer wieder beschäftigt hat, ist die Diskussion um das leidige Thema Waffenrecht. Zunächst die Umsetzung der EU-Feuerwaffenrichtlinie in deutsches Recht, dann die Diskussion über die Nutzung von Bleigeschossen zunächst in Feuchtgebieten, dann das generelle Nutzungsverbot und nun zum Schluss ein Gesetzesentwurf zur ‚Verbesserung waffenrechtlicher Personenüberprüfung‘. Während wir bei der EU-Feuerwaffenrichtlinie aus unserer Sicht den DSB erfolgreich vertreten haben und schlimmere Regelungen verhindern konnten, sind wir bei den anderen Themen mitten in den Verhandlungen, um unsere Sichtweise bei den handelnden Personen zu platzieren und vor allem Sachlichkeit und Realitätssinn einzubringen. Erschwert wird diese Diskussion zum Thema Waffenrecht natürlich immer wieder durch den Mord an Walter Lübcke und die Vorkommnisse in Wächtersbach, Roth und Hanau. Besonders für unsere Kritiker sind diese tragischen Geschehnisse Wasser auf ihre Mühlen und werden immer wieder von ihnen bei der Diskussion ins Feld geführt. Unsere Aufgabe ist es, dem entgegenzuwirken. Zum einen, indem man sich der Diskussion stellt, zum anderen, indem man klar Position in Sachen Radikalismus und Extremismus bezieht. Beides tut der Deutsche Schützenbund und ist damit sicherlich Vorreiter für die Schützen in ganz Deutschland. Unser Projekt ‚Schützen gegen Extremismus‘ findet viel Beachtung und bietet unseren Vereinen einiges an Handwerkszeug, um mit diesem Problem auch an der Basis umgehen zu können. Bitte versteht mich nicht falsch, es geht dabei nicht darum, Schützenschwestern oder Schützenbrüder zu denunzieren, sondern es geht darum, ein klares Zeichen für Rechtsstaatlichkeit, für Freizügigkeit, für Vielfalt und für Respekt zu setzen, um Rechtsextremismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt eine klare Absage zu erteilen. Besonders gefreut hat mich in diesem Zusammenhang der ‚Stille Star 2020‘, der Schützenverein Helmarshausen, der sich mit seiner Jugend genau diesem Thema unter dem Titel: ‚Bei uns hat rechte Hatz keinen Platz‘ gewidmet hat und den ersten Platz erringen konnte. Ein schöner Erfolg, zu dem ich recht herzlich gratuliere! Zu solch einer Haltung sind wir nicht nur laut Satzung, sondern auch aus unserer Tradition heraus verpflichtet und ich bitte Euch, diesem Codex ebenfalls zu folgen. Ein weiteres Problem, das immer mehr in den Vordergrund tritt, ist die zunehmende Bürokratie. – Datenschutzverordnung, TOP 3 Genehmigung der Niederschrift über die Delegiertenversammlung des 61. Deutschen Schützentages vom 27.4.2019 in Wernigerode – zum Verfahren siehe bei TOP 9 Die Niederschrift liegt den Delegierten durch Abdruck auf den Seiten 16 bis 21 des digitalen Berichtsheftes vor. Es wurden bisher und werden auch heute keine Einwände erhoben. Ergebnis: Delegierte 484/0/8 Quorum 18/0/0 Das Protokoll gilt damit als genehmigt TOP 4 Berichte des Präsidiums Die Berichte des Präsidiums, die weiteren Berichte, mehrere Statistiken und Grafiken liegen den Delegierten durch Abdruck auf den Seiten 8 bis 15 und 23 bis 65 des Berichtsheftes vor. Präsident Hans-Heinrich von Schönfels erklärt, dass sich das Präsidium darauf verständigt habe, dass lediglich er, Vizepräsident Prof. Dr. Stumpf und die SchützenJugend ihre schriftlichen Berichte mündlich ergänzen werden. Er selbst berichtet ergänzend wie folgt: „Hoheit Prinz Andreas, sehr geehrter Herr Hörmann, liebe Ehrenmitglieder, liebe Gäste, liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder, meinen offiziellen Bericht wie auch alle anderen Berichte könnt Ihr dem vorliegenden Berichtsheft entnehmen. Aber ich möchte die Gelegenheit nutzen, um hier vor dem digitalen Publikum zusätzlich einige Punkte aufzugreifen, die mich besonders beschäftigt haben. Vier Jahre sind nun vergangen seit meiner Wahl in Frankfurt amMain zum Präsidenten des Deutschen Schützenbundes. Diese vier Jahre waren mindestens genauso spannend wie die damalige Wahl im April 2017 im Palmengarten. Ich möchte Euch berichten, wie es mir seit dieser Zeit ergangen ist und was wir im Präsidium erreichen und umsetzen tkonnten. In meiner Bewerbungsrede damals waren mir zwei Punkte wichtig, die ich als Grundvoraussetzung für eine gute Zusammenarbeit in einem Präsidium gesehen habe. Dabei ging es mir um Transparenz und Kommunikation in unserer gemeinsamen Arbeit. Dieser Codex sollte der Wegweiser unseres Handelns sein. Der wurde durch das Präsidium in unserer ersten Sitzung bestätigt und zog sich wie ein roter Faden durch unsere Wahlperiode. Ich bin dankbar, dass dieser Verhaltenscodex von allen Präsidiumsmitgliedern mitgetragen und mit Leben erfüllt wurde. Nur so ist erfolgreiches Arbeiten möglich und die Ergebnisse, so glaube ich, können sich sehen lassen. Da ist als Erstes die Fertigstellung unseres Bundesleistungszentrums für olympisches und paralympisches Sport- und Bogenschießen zu nennen. Ein Meilenstein in unserer Verbandsgeschichte auf dem weiteren Weg zu einem modernen Spitzensportverband!

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